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Niemand konnte sitzen wie er. Sein Stuhl stand  unterm Küchenfenster, damit er die Ereignislosigkeit der Straße mit allen Sinnen aufnehmen konnte. Stunden um Stunden verbrachte er in bewegungsloser Aufmerksamkeit, was ihn entweder erheiterte oder in düstere Stimmungen trieb. Heute schien der Tag heiter. Je tiefer sich die grauen Wolken herabließen, je häufiger sich vereinsamte Schneeflocken zu größeren Verbänden zusammentaten, um dem Winter ihren Abschied zu tanzen, desto erfreuter registrierte er, wie er ohne jeden Einfluss auf den Gang der Dinge nehmen zu können seinem Leben zuschaute und es aufforderte, mit ihm zu tanzen. Fehlte nur noch Musik. 

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