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Hermann Mensing

angenommen,
ich wäre ein dichter und jedes wort,
dass ich mir von den fingern lecke,
wäre unerhört und hätte folgen,
nur mal angenommen,
worte, schatten, nächtliche stürme
und mühsam getürmtes,
das hier und dort wartet und wartet,
ergäbe einen sinn,
wäre das nicht ein fest,
gäbe das nicht hoffnung und grund,
stolz zu sein auf die jahre,
bisschen nur, klein bisschen stolz???

stattdessen kaum regung,
oft weiß ich nicht einmal,
ob es mich gibt
oder ob alles traum ist
in den nächten, die sich um die welt spannen,
mit arabesken von frauen, kindern und enkeln,
leben und tod
und immer der nächsten frage.

bissken stolz, mehr träumen,
mehr wachen und schließlich:
werk oder mensch, mensch oder werk?
woraus bestehe ich?
wo komme ich her? wo gehe ich hin?
kann ich noch allein aufs klo
oder bin ich schon inkontinent?

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