12.Mai 2001

Münster 

Stadtteilfest im Südpark

Jau! Das hat geklappt. Wenn auch die Band noch bis halb sechs spielte, obwohl abgemacht war, dass um fünf Schluss ist, wenn ich auch nach einer halben Stunde erst auf Seite 52 war, sie sind nicht aufgestanden, sie haben nicht mit den Füßen gescharrt. Sie saßen und hörten zu. Geplant war, am Lagerfeuer zu lesen, aber das war ein Höllenfeuer, und so sind wir in die Hütte gezogen, die oberhalb steht. Haben Matten ausgelegt und es uns gemütlich gemacht. Die erste Viertelstunde habe ich mit mir gekämpft. Danach war es besser. Jau. Ein- zweimal noch, dann werde ich von freier Erzählung schon mehr wissen als heute. Jau. Ringsum eine gemischte Gesellschaft. Deutsche aus allen Himmelsrichtungen und in allen Farben, man kann miteinander leben, wenn die ökonomische Basis gewährleistet ist. Ist sie das nicht, fördert sie schlechtes Benehmen. Totschlag. Krieg. All diesen Mist. Lese und erzähle bis zwanzig nach sechs. Verkaufe vier Bücher. Jau.  Auf dem Rückweg: Kastanien in voller Blüte. Schenkelhoher Raps, der nach Holländer Käse riecht. Der Himmel gekreuzt. Die Parks voller Menschen beim Picknick. 

 

13.05.01   11:11

Nach einer Nacht die steigende Freude auf zukünftiges freies Erzählen. Da tut sich ein ganz neuer Bereich auf, eine neue Kunst, die zu erlernen ist: die Kunst der Erzählens. Und da niemand meiner Zuhörer die Geschichte, die ich erzählen will, kennt, habe ich alle Freiheiten, sie neu zu erfinden. Wichtig wird sein, eine dramatisierte Form des Erzählens zu entwickeln. Der Schauspieler in mir ist gefragt. Freue mich.

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