ampetiya/sri lanka
Ampetiya, eine halbe Stunde Fußweg von Kandy entfernt, liegt eingebettet in grünes Mittelgebirgsland: Palmen, Bananenstauden, saftiger Wald und Reisterrassen, Hähne, die am Morgen krähen, Schweine, Leuchtkäfer, schwarze Skorpione. Ich wohne in einer Pension, luxuriös im Vergleich zu den Absteigen in Indien. Betreut von einem Ehepaar. Er Ceylonese, sie Tochter eines Engländers und einer Tamilin. Ich esse vegetarisch. Gestern geschah Seltsames: nach ein paar Bissen konnte ich nichts mehr essen, entschuldigte mich und setzte mich vors Haus auf den Rasen. Und als hätte ich die übrigen Gäste angesteckt, kam plötzlich einer nach dem anderen heraus und setzte sich zu mir. Ein Tropengewitter zog zusammen. Unsere Wirtin war verzweifelt. Was denn falsch gewesen wäre mit ihrem Essen, fragte sie, aber keiner fand, dass irgendetwas falsch war. Nichts war falsch. Man habe nur eben nicht mehr essen können, mehr nicht. Überzeugt war sie nicht.