Beer-Sheba
Ich hatte in Jerusalem Blut gespendet, denn ich wollte ans Rote Meer. In Eilat gäbe es dieses Café, da träfe man jeden, hieß es, und ich saß in Beer-Sheba fest, ein Backofen auf halbem Weg. Wer nicht am Hitzschlag sterben wollte, bewegte sich am Besten garnicht oder hielt sich an Hauswände. Busse kamen und fuhren ab, nur mit meinem war irgendetwas geschehen. Schließlich kam er. Israel ist ein effizientes Land, und nun ging es durch die Sinai. Zum ersten Mal sah ich die Wüste, aber sie war ganz anders, als ich erwartet hatte. Es war eine Stein- und Geröllwüste. Einmal stieg mitten im Nirgendwo ein sonnengegerbter Mann mit Palästinensertuch um den Kopf und einem Schnellfeuergewehr über die Schulter ein. Und dann sah ich das Blau des Roten Meeres. Und fand das Café. Alle saßen da und bewegten sich nicht. Aus aller Welt. Alle liebten sich. Alle waren wie alle, behaupteten aber, sie wären die Speerspitze der Revolution, die Avantgarde einer neuen Zeit.