Cochin
Cochin ist eine Küstenstadt. Sie schmiegt sich um eine Bucht, die ich auf einer Fähre überquere, frühmorgens, nachdem ich einen Tag und eine Nacht von Otacamund kommend im Gepäcknetz eines heillos überfüllten Zuges unterwegs war. Überall Palmen, vom Wind der arabischen See schief. Vögel, die Luft voller Vögel, aber keine tropisch bunten, sondern schwarze. Krähen. Ich miete mich in ein Guesthouse ein. Ich treffe einen Holländer, der mich in den nächsten Tagen begleitet, wir besuchen ein Tempelfest, ein von schweren Gerüchen, blendenden Farben, Trommeln und Zimbeln geprägtes Fest, wir sehen die Elefanten, hören die Musik, kiffen was das Zeug hält und erwarten jeden Augenblick die Erleuchtung. Cochin war ein bedeutender Handelsplatz. Ich glaube, dass alles, was sich aus Kokospalmen herstellen ließ, von dort in die Welt verschickt wurde. Am Strand sind in regelmäßigen Abständen Bambusgestelle aufgebaut. Dreibeinig, fünf, sechs Meter hoch, auf einem Gelenk in der Spitze ist ein weitausladender Arm angebracht, darunter ein mit Seilen auseinander gehaltenes Netz von etwa vier-mal-vier Meter, der Arm hat ein Gegengewicht zur Landseite. Das Netz wird abgesenkt und nach einer Weile wieder emporgehievt. Lazy Mens Fishing, sei das, sagte man uns.