Rezension
Hermann Mensing: Voll die Meise Wien Ueberreuter, 2002, ISBN 3-8000-2950-2
Kurz nach Großvaters Tod findet Krikke den Schlüssel zum Schrank, in dem sich Opas alte Sachen befinden. Begeistert kramt er in aller Heimlichkeit vor dem Brude und den Eltern ein Luftgewehr aus. Kurz darauf spielt er "kranker Mann", bleibt zu Hause und peilt vom Fenster aus Äpfel des Nachbargartens an. Statt der Äpfel fällt jedoch ein Vogel vom Baum. Bevor Tierschutzverein und Polizei anrücken, muss Krikke handeln. Entschlossen holt er den Vogel, der wider Erwarten lebt. Strafe befürchtetend, schwankt er zwischen Töten und Retten der verletzten Meise. Er enscheidet sich für ihr Leben und beginnt sie zu pflegen. Nur einige Tage lang kann Krikke das Geheimnis vor seiner Familie bewahren, bis er seine Ausreden und Lügen nicht mehr erträgt und seine Angst vor elterlicher Bestrafung überwindet. Die Meise wird von der Familie aufgenommen und gepflegt, bis sie genesen in die Freiheit entlassen wird. Eine flüssig erzählte Geschichte, die Abenteuerlust, innere Spannung und Sesibilität des Protagonisten glaubwürdig widerspiegelt und die unaufdringlich für verantwortungsvolles Handeln steht.
Sabine Grunwald
ekz-Informationsdienst