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Hermann Mensing





ich spür, gleich nimmt es überhand,
hab aber keinen sprengsatz,
steh mit dem rücken flach zur wand,
und warte auf den einsatz.

ich hab die worte schon sortiert,
hab ihnen nie vertraut,
tief drinnen wütet's ungeniert,
ich weiß, gleich werd' ich vorlaut.

ich könnte jetzt die flucht ergreifen,
mich elegant entleiben,
ich könnte auch ein liedchen pfeifen,
nur eins nicht, länger bleiben.

ich muss jetzt raus, egal, wohin,
nicht einmal güte hilft noch,
die welt ist gänzlich ohne sinn,
ein bittersüßes arschloch.

ich schafft's zum auto, atme tief,
der warenwelt entkommen,
ringsum der mief
des industriegebiets, verkommen.

nur ruhig, ich fass mir an die stirn,
ich hebele einen gang ein,
fast automatisch lenkt das hirn
nach hause, heim zum standbein.

da komm ich an, bin schweißgebadet,
hab wieder einmal überlebt,
ich staune, ich bin unbeschadet,
und spür', die erde lebt.

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