November 2017                       www.hermann-mensing.de      

    

mensing literatur
 

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Mit 1.11.17 13:15 bewölkt, 10 Grad

halbedel seidenstein
fein mutter bleicher schein
großvater rauscht verrat
viel abend apfel tat


Do 2.11.17 12:13 wechselnd bewölkt, 10 Grad

Ob ich Kaffee wolle, fragte man, und ich sagte, ja gern. Der Kaffee kam, eine große Tasse mit aufgeschäumter Milch. Die Dunkelheit überfiel die Stadt, wir redeten, ich nahm eine Praline. Der Kaffee schmeckte komisch. Kein Wunder, in der Tasse war nur Milchschaum, der darauf wartete, dass ich den Kaffee aus der kleinen Bodumkanne, die daneben stand,
hinzu goss.


Fr. 3.11.17 17:27 Vollmond 11 Grad

Wein steht auf dem Tisch, Worte strecken ihre Füße, ich werde eine Leine spannen und sie zum Trocknen aufhängen. Wenn sie mich retten sollen, müssen sie sein wie ich. Abgehangen, ängstlich und voller Mut, humorvoll, todernst, vor allem müssen sie können, was ich nicht kann: Allein sein.


So 5.11.17 12:48 bewölkt, 9 Grad

ich höre ihn von fern
jeden tag
wird er ein bisschen lauter
is nix flüstert er
alles gut alles im lot
er lügt er hat recht


Mo 6.11.17 9:20 bewölkt, knapp über null Grad

Als ich zum ersten Mal feststellte, dass ich Dinge tun konnte, war Mittsommer. Ich hatte mit anderen gefeiert und war allein zurückgeblieben. Auf dem Heimweg kam ich an einer Kuhwiese vorbei. Die Kühe schauten mir nach. Legt euch, sagte ich. Sie knickten ihre Vorderbeine ein und legten sich. Verdaut, sagte ich, und schon fingen sie an. Auf den Rücken! Sie rollten sich auf den Rücken. Das sah ein bisschen ungehörig aus, deshalb riet ich ihnen, aufzustehen und Haufen zu scheißen. Seitdem ist nichts mehr, wie es war. Bald mache ich die Welt gesund. Bald werde ich den Zauberspruch sagen. Die Welt ist schön. Ohne uns wird sie blühen.

21:00

Ich hatte die Leica eingesteckt. Montags, hatte ich gedacht, montags ist sicher nichts los in der Stadt, wer fährt montags schon Kutsche. Es war kalt, aber mit Rangieren hielt ich mich auf dem Prinzipalmarkt zwischen halb eins und halb drei in der Sonne. Um drei hatte ich eine gebuchte Tour. Zwanzig vor standen drei asiatische Frauen neben der Kutsche. Ein sehr kleine dicke mit sehr großer Sonnenbrille, sehr bubigem Bubikopf, blauem Pullover und Selfie Stick. Die anderen zierlicher, ebenfalls Selfie-Sticks. Ich wusste nicht recht, Japaner, Chinesen, Koreaner? Eher Chinesen wegen der sehr kleinen Dicken, andererseits... keine sprach eine der mir bekannten Sprachen, jedenfalls nicht so, dass ich sie hätte identifizieren können. Da ich aber auf Englisch zu erklären versuchte, warum sie nicht fahren könnten, und sie bis auf die kleine Dicke, die mich durch ihre große Sonnenbrille giftig anschaute, heftig gikkerten und nickten, nahm ich an, dass sie letztendlich doch Englisch gesprochen haben mussten. Sie gingen dann weg und mein Telefon schellte. Man teilte mir mit, dass die 15:00 Gäste sich zwanzig Minuten verspäten würde. Jetzt waren die Asiaten weg. Seit zwölf hatte ich gestanden, hatte die kleine Runde gedreht bis zu Lamberti, die mittlere durch das Michaelistor am Domplatz vorbei, Pferdegasse und zurück, oder die komfortable große, die ich als zwanzig Minutentour verkaufe. Wenn ich in engen Kurven nicht aufpasse, muss ich zurücksetzen, der Wendekreis der Kutsche ist erbärmlich. Ich hatte also Zeit, zu schauen, und während ich gestern zweimal gefragt hatte, ob ich fotografieren dürfe, habe ich heute heimlich fotografiert. Oft habe ich die Köpfe so an-ab-oder durchgeschnitten, dass Persönlichkeitsrechte nicht verletzt werden, bei manchen habe ich das Foto so fokussiert, dass Gesichter aussehen, als seien Menschen bei langer Belichtszeit durchs Bild gelaufen. Ich hatte also Langeweile und Spaß. Ich hatte auch wieder Momente, in denen ich dachte, ich mache jetzt Winterpause. Erstens bin ich eine älterer Herr, zweitens ist die Bezahlung eine Unverschämtheit, kalt war es außerdem, feucht auch ztunehmen, auf dem Kutschbock tut mir der Rücken weh, aber ich habe Spaß.


Di 7.11.17 10:35 Hochnebel, um die 0 Grad

Er war mir gleich aufgefallen mit seiner deutschen Michelmütze, schwarzweiß, quergestreift, Bauch und Hüften, Flanellhemd. Blech bzw. Messing und Silber in Nase und Ohr, im linken Ohrläppchen ein von den afrikanischen Völkern abgekupfertes Loch, das umso größer, um so cooler zu sein scheint. Südeuropäer mit Schwerpunkt Türkei oder Naher Osten. Er hatte den Prinzipalmarkt gekreuzt, stand unter den Arkaden vorm Rathaus und ordnete seine Kleidung neu. Beide Hände hinter den Hosenbund, hochziehen, rücken, gut so. Das karierte Hemd in die Hose stecken, aufschauen, umschauen, diagonal auf mich zusteuern und im Vorbeigehen sagen: Wie oft haben sie dich heute eigentlich schon nach dem Namen deines Pferdes gefragt? Dann lacht er. Ich lache auch. Die Kutsche ist meine Bühne. Die Fortführung meiner literarischen Arbeit mit anderen Mitteln. Hin und wieder fragen Menschen, die mit mir gefahren sind, was ich früher getan hätte. Wenn ich Kinderbücher geschrieben sage, sagen sie, sie hätten sich gleich sowas gedacht.


Mi 8.11.17 18:14 grau, kalt

Ich wollte ein Foto hochladen, Tag, Stunde, Minute und Sekunde nennen und erzählen, wie das war, als ich im Keller Lichtschalter und Waschmaschinen fotografiert hatte, und auf das Motiv aufmerksam wurde, aber ich hatte vergessen, wie man hochlädt, weil das Hochladen von Fotos ein wenig Konzentration verlangt, die mir nach vier Stunden Kutschfahrt und vierzehn verschiedenen Menschen, denen ich Münster erklärt hatte, abging. In der Erzählung vom Fotografieren allerdings gehe ich nun nach oben und setze mich ans Klavier. Ich habe die ersten Töne gespielt und überlege, ob sie irgendwohin führen, da sehe ich das Motiv, dessen Foto ich hochladen wollte. Es regnet. Die Wiese ist aufgeweicht. Ich gehe durch den Keller nach draußen, nähere mich ihm auf Zehenspitzen und fotografiere. Gestern habe ich das Foto wiederentdeckt, und es gefällt mir noch mehr, als beim ersten Hinsehen. So war das. Ich trank einen Kaffee und dann klappte das Hochladen wieder.



 

Sa 11.11.17 11:12 grau, kalt

Heute abend tanze ich Tango. Da kann die Welt Herbstlieder singen, Regenschleier weben, Windbräute über Land jagen, ich will tanzen, denn morgen bin ich tot oder nicht.

17:50

Schon seit Wochen nehme ich weder ab noch zu, obwohl ich Kalorien zähle und weit unter Bedarf bleibe. Nicht, dass Sie das falsch verstehen, ich hungere nicht, im Gegenteil, ich esse alles und gut, aber immer nur die Hälfte. Nun hörte ich von anderen, dass auch sie nach einer Weile des Abnehmens auf einem Plateau gelandet wären, auf dem kein Pfund mehr schmolz. Man müsse da durch, sagte man mir, der Stoffwechsel habe registiert, was los sei, strebe wie immer die Erhaltung des Systems an und weigere sich daher, noch mehr Substanz abzugeben. Nach einer Weile aber ändere sich das wieder. Ich bin bei 90 Kilo. Ich will 85. Mehr nicht. Da ich nicht hungere, hält mich nichts davon ab, weiterzumachen. Im Frühjahr werde ich mein Ziel erreichen. Darauf freue ich mich. Und sonst? Was könnte man sonst sagen zur Welt? Angenommen, man wäre ein Schriftsteller, ein autonomer Mensch, an nichts gekettet, ein freier Mensch, der seine erste Geige spielt, was könnte so einer sagen? Zur Welt? Zur Gegenwart? Oh, könnte er sagen, die Welt ist unsagbar schön, ich bin unsagbar dumm, so wie ihr, ich kann mir noch soviel Mühe geben, ich werde dumm bleiben, ihr auch, und es steht zu befürchten, dass wir dumm sterben. Was für eine Verschwendung. Was für eine furchtbare Tragödie, wo wir doch alles erreichen könnten. Sogar das Paradies könnten wir zurückerobern. Mehr weiß ich auch nicht. Außerdem sollen mir meine Weisheiten gestohlen bleiben.


Mo 13.11.17 10:56 sonnig, 5 Grad

Wo all die Freunde wären, fragte ich mich, und die Söhne, und die Bekannten, wo die alle abgeblieben wäre, was die täten, wieso sich niemand um den anderen kümmere, ob das damit zu tun habe, das man von früh bis spät um sein Auskommen kämpfe, oder ob das einfach das Ergebnis falschen Lebens, falscher Erziehung, nicht vorhandener Werte sei, oder letztlich doch die Einsicht, die einem das Alter links und rechts um die Ohren haue, das Alter nämlich, das sich überall rumschleicht, da kann ich tanzen soviel ich will, da kann ich Fußballfelder umgraben und Grünzeugs pflegen, da kann ich Töne sortieren und Fotos machen, alles alles alles kann ich tun, es hilft nichts, es springt mich von allen Seiten täglich an. Es wird der Herbst sein, beruhige ich mich, es ist der Herbst, der Lebensherbst, der Jahresherbst, das heraufziehende Weihnachten, es ist das Leben, um das ich mich seit 68 Jahren drehe, diese aufregende, atemberaubende Leben, das niemandem Zeit lässt, sich zu kümmern, weil man sich ständig kümmern muss und nichts sicher ist, nie. Das wird es sein, sage ich mir und schlage mich zum Ritter, schließlich habe ich die Wahrheit nicht gescheut, die da heißt ... ach, das wissen Sie selbst ganz genau. Also. Die Sonne scheint. Das Bett muss bezogen, die Wäsche gebügelt, der Tag muss begangen werden wie ein Gottesdienst, ja, meinetwegen wie ein Gottesdienst, denn der Tag ist Gott, jeden Augenblick ist der Tag das Universum in Groß und Klein, in Gut und Böse, yessir, Mensing, du warst in Binsweisheiten schon immer ganz groß, aber im Rest eher ärmlich.


12:48

Ich lebe seit 34 Jahren in dieser Wohnung. Vom Wohnzimmer schaue ich gern hinaus. Die Silhouette hat sich bis auf das flache Dach zu Beginn der Schulte-Bernd Strasse nicht verändert. Die Häuser sind die Häuser, die Straße die Straße, nur bei Dächern, Sträuchern und Büschen tut sich ständig etwas. Heute scheint die Sonne. Ich liebe das Licht und habe es nötig. Da es im Überfluss flutet, kann ich ungefährdet von gestern erzählen. Ein durch und durch grauer Tag.

Ich werde mit dem Gefühl wach, eigentlich wäre es jetzt schon 8. Ich koche Kaffee. Kanne, Tasse mit Zucker und aufgeschäumte Milch stelle ich aufs Tablett. Das bringe ich mir ans Bett, stelle es ab, lege mich hin, gieße ein, passe auf, dass ich nicht kleckere, rühre um. Ich lese Zeitung. Ich schaue nach, wie viele Likes meine Texte und Fotos bekommen haben. Das tut der Eitelkeit gut, und es schmerzt sie.

Wenn ich aufstehe, frühstücke ich. Ich wiege das Ei, weil ich vergessen habe, wieviele Kalorien 100 Gramm Ei haben. Ich wiege den Teller, um aufs Gramm Müsli aufzufüllen. Das ist ein Ritual, das mich den Dingen näher bringt. Seit ich das tue, esse ich anders. Ich esse deutlicher. Ich rauche täglich Kraut. Ich trinke täglich drei bis fünf Tassen Cappuccino.

Gestern habe ich viel gelesen. Heute werde ich vorlesen. Zweimal die Woche lese ich Willi (Name geändert) vor. Die Stunde kostet 25 Euro. Willi hat einen getakteten Tagesablauf gekaufter Dienstleistungen. Er ist wohlhandend. Manchmal tut er mir leid. Willi sagt aber, dass er ein glücklich Mensch sei.

Als ich ihn fragte, ob die Voraussetzung für Glück so ein schwerer Schlaganfall wäre, wie er ihn erlitten hat? Nicht zwingend, antwortete er. Die Mediziner sagen, eine von Willis Gehirnhälfte funktioniere nicht. Im Augenlick lese ich Alexis Sorbas. Das macht sehr viel Spaß.

Früher las ich für 300 Euro die Stunde. Morgen fahre ich für Mindestlohn Kutsche. Ich schau den weißen Wolken nach, und fange an zu träumen, heißt eine Zeile aus ein Lied meiner Kindertage. Genau das habe ich mein Lebtag getan. Ich schätze mich glücklich. Ich lerne sehr viel von Willi. So wie ich alles, was ich weiß, von anderen Menschen weiß. Ein Grund, warum ich fast süchtig bin, sie zu treffen. Der andere ist, mich zu vergessen. Nur zu nah sollen sie mir nicht kommen. Ich habe Grenzen. Ich erlaube, oder erlaube nicht. Pause Maximale Aufmerksamkeitsdauer bis zur nächsten Übersprungshandlung: 46 Minuten. Kaffee. Und dann losfahren.

PS. Wer ist Ich?


Di 14.11.17 10:14 bewölkt, 2 Grad

Die Stadtmusikanten wechseln ständig ihren Platz. Ich grüße, sie grüßen zurück. Die vom Balkan sind Autodidakten, die aus Russland und/oder der Ukraine ausgebildete Profis. Einer mit russischer Laute und einer mit Balalaika. Die Akkordeonisten und der Tenor, der mit geschwellter Brust und mit ausgebreiteten Armen singt. Der mit der Klarinette, der beides kann. Dagegen wirken die Musiker vom Balkan wild. Auch sie sind in ständig wechselnden Besetzungen unterwegs. Ihre Instrumente sehen mitgenommen aus. Sie spielen Jazz und Schlager, sie improvisieren und oft verlieren sie sich. Der kleine Mann mit dem braunem
Hut, der eine gedämpfte Trompete bläst, hat ein abenteuerliches Verständnis von Melodie und Rhythmus. Neuerdings spielt er auch Flöte. Dann klingt er wie jemand vom Balkan. Wenn er All of me spielt, klingt er verloren. Und dann ist da noch die junge Frau mit der weißen Geige. Sie spielt nichts Erkennbares, Skalen, die an klassisches erinnern, aber nicht klassisch sind. Jeden Tag sind sie unterwegs. Zehn, fünfzehn Akteure. Unter den Arkaden ist viel Platz. Und dann sind da natürlich die Bettler aus Rumänien. Profis, die Ärmesten der Armen, die morgens in einem Transit mit Dortmunder Kennzeichen in die Stadt gekarrt und abends wieder abgeholt werden. Sie müssen krank sein oder krank spielen, ob und was sie wirklich sind, spielt keine Rolle. Ich verstehe nicht, wieso man sie nicht aus der Stadt vertreibt.


Mi 15.11.17 gegen Mittag, bewölkt 8 Grad

Im Heim war es unruhig. Erwin geisterte gegen halb drei heute nacht über den Flur und klopfte bei der Witwe. Die Witwe rührte sich nicht. Sie hat kein Interesse an Erwin, außerdem schläft sie sehr tief. Erwin wurde wütend. Zum Glück hatte der polnische Pfleger Nachtdienst. Pjotr ist groß und hat kräftige Hände, kann kaum Deutsch, aber was er kann, sagt er mit tiefer Zuneigung. Kommt der doch, altaar Maan, sagt er zu Erwin und Erwin ließ sich widerstandslos in sein Zimmer zurückbringen. Heute früh konnte er sich kaum erinnern. Ob er schlafgewandelt sei? fragte er mich. Woher soll ich das wissen, antwortete ich. - Ob es möglich sei, dass er dement werde? - Natürlich, sagte ich. In unserem Alter ist alles möglich. - Wie das denn dann wäre? - Woher soll ich das wissen, sagte ich. Ich erinnere mich ja nicht einmal mehr daran, was ich gestern zum Frühstück hatte. Also komm mir nicht mit Demenz. Falls es Demenz ist, will ich es nicht wissen. Irgendwann werde ich mich nicht einmal mehr daran erinnern können, dass es Demenz gibt. - Ist das so? sagte Erwin. - Vielleicht, sagte ich. Muss aber nicht. Gibt auch tausend andere Arten, die Welt zu verlassen. Aber nun mal was anderes, Erwin. Lass die Finger von der Witwe. Du weißt doch, dass sie verrückt ist. - Ja, ja, sagte Erwin, aber sie ist doch ein so guter Mensch. - Und? Du bist 84, Erwin. Sie ist 88. Willst du sie heiraten? - Nein. Aber ich dachte... - Das ist nicht dein Ernst? - Erwin wird rot. Die Tagespflege taucht auf. Resolute Mittvierzigerinnen, die alles ganz genau wissen. Erwin und ich gehen auf den Balkon. Mein Enkel hat mir Gras mitgebracht. Erwin will auch mal, aber ich lasse mir von Amateuren doch nicht mein Gras wegrauchen.

17:41

die nacht flicht schlangen in ein hirn
gefangen hangen sünden dort
sie tragen hochzeitsweiß und rot
ein ausgekleideter gedanke
bereit zu allem und die schlanke
auf trittbrettfahren abonnierte kunst
das glas hoch und das andere zur brunst
kein ärgernis hält diesen knopf
gestatten: name: wohnort: tropf

Do 16.11.17 11:26 bewölkt, 8 Grad

Meine Zukunft könnte wieder automobil werden. Seit kurzem gibt es hier ein Stadtteilauto, und in Kooperation mit den Stadtwerken kann ich als Besitzer einer Plus-Card für den öffentlichen Nahverkehr mit einer monatlichen Gebühr von nur 5 Euro, die auf meine Umsätze verrechnet werden, ein Auto mieten. Für kurze Fahrten rechnet sich das. Bei längeren Fahrten sind die Autovermieter billiger. Hertz etwa vermietet mir einen Astra für drei Tage ohne Kilometerbegrenzung für 94 Euro. Das wäre bei meiner anstehenden Reise nach Bergen aan Zee mit dem Stadtteilauto nicht zu machen, denn die verlangen zwischen 22 und 25 Euro pro Tag plus 22 bis 25 Cent pro hundert Kilometer. Übern Daumen sind es nach Bergen hin und zurück etwa 600 Kilometer.


Sa 18.11.17 10:00 bewölkt, ungemütlich.

Ich habe Kaffee getrunken. Ich habe keine Pläne, bis auf den einen, heute abend gehe ich Tango tanzen. Ich habe keine Freunde, meine Frau ist vor über acht Jahren gestorben. Ich betrachte das Leben als temporäres Ereignis und versuche, es nicht allzu ernst zu nehmen. Natürlich gelingt mir das nicht.

Wie die Dinge stehen, werde ich in diesem Leben keinen Ruhm mehr erlangen. Ich weiß, dass Ruhm nichts ist, worauf man stolz sein könnte, aber Ruhm ist das Einzige, was mich immer interessiert hat. Nur ein Gerühmter kann sich einbilden, dass man ihn liebt.

Der Tag ist grau. Um ihn zu ertragen, werde ich mir vorstellen, dass dienstbare Geister mir Champagner brächten. Draußen wartete meine Limousine, damit ich herumfahren und Co2 ausstoßen könnte. Jemand sollte mir Frühstück bringen. Ich bin zu faul, mir selbst eines zuzubereiten. Wer kommt, und putzt meine Wohnung? Wer ist dienstbar, wer tut alles für mich, ohne ständig etwas dafür zu fordern? Wer ist anwesend, ohne mir auf den Geist zu gehen? Alles geht mir auf den Geist. Die Welt ist eine unzumutbare Störung. Ich liebe sie. Niemand glaubt mir.


So 19.11.17 13:43 wechselnd bewölkt, frisch

Es könnte graupeln wie gestern. Manchmal scheint kurz die Sonne. Das Tangotanzen gestern ließ sich langsam an. Zuerst habe ich nur zugeschaut. Ich brauche immer ein bisschen, eh ich den Mut aufbringe, jemanden aufzufordern. Dann habe ich mit H. getanzt. Die tanzt ordentlich, aber nicht aufregend. Meine zweite Tänzerin war japanischstämmig. Sie trug einen leichten, taubenblauen Rock, ein dunkles T-Shirt, und ließ sich führen wie eine Feder. Ochos, Saccadas, Barridas, Verdopplungen, mit ihr funktionierte alles. Mit solchen Tänzerinnen fliegt man. Mit M., die ich vom Salsa kenne, mit der ich aber nie getanzt hatte, weil sie mir zu jung war und zu studentisch, irgendwie, kann ich auch fliegen. Wir haben uns vor etwa einem Vierteljahr auf einer Milonga getroffen. Ach, du tanzt jetzt auch Tango, habe ich gesagt. Ja, hat sie geantwortet. Seitdem tanzen wir sehr gern miteinander. Gute Tanzpartner können den Abend retten. Andere sind mühsam. B. etwa, die kaum verstand, ich welche Figur ich sie führen wollte. Eine andere blieb nie auf dem Beat. Eine dritte schließlich schien Angst zu haben und lief eher weg, statt auf Impulse zu reagieren. Zum Glück kommt nach drei Liedern immer die Cortina, eine Pause, die einem einen Rückzug ermöglicht, bei dem alle das Gesicht wahren können, während man gute Tänzerinnen anschaut und sagt, wir tanzen weiter, oder? Man hofft, dass sie nicken. Und dann nicken sie.

 

Mo 20.11.1719:45 total verregnet

Der Laden hat eine Türglocke, drinnen ist es halbdunkel. Hinter einem Pult steht ein Mann. Guten Abend, sagt er. Er hat volles Haar, braune Augen und schaut sehr ernst. Guten Abend, entgegne ich. Ich hätte da was zum Kaputtmachen. Ja, sagt er, natürlich, was sonst, dafür bin ich ja da, was sonst. Er lacht. Was ist es denn? Ich zeige es ihm. Hm hmmm, macht er. Solche Fälle habe ich immer mal wieder, ein, zweimal im Monat, die Dunkelziffer ist natürlich höher, da, wo die Menschen selbst dran fuschen, statt hierher zu kommen, aber ... zeigen Sie es mir noch mal. Ich zeige es ihm. Soll ich es zerreißen? Nein, sage ich. Soll ich Löcher reinstechen? Nein, auch nicht. Ich könnte es in die Selbsterkenntnis treiben. Darauf ich: Ach, wissen Sie ... Er wieder: Ja, ich weiß. Aber kaputt soll ich es schon machen, oder? Nein, sage ich. Oder doch, natürlich, und dann heile. Das geht nicht, sage er. Heilemachen kann ich nicht. Ich werde für's Kaputtmachen bezahlt. Und ich hätte gern eine Anzahlung. Sechzig Prozent der Gesamtsumme, wenn es Ihnen recht ist. Er nennt eine Summe. Ja, ja, sagte ich. Wie lange brauchen Sie? Er: Ein, zwei Tage, mehr nicht. Und dann ist es kaputt und belästigt mich nie mehr. Ja. Gut, sage ich. Zwei Tage später ruft er an und sage, jetzt sei es kaputt. Seitdem vermisse ich es.


Di 21.11.17
10:15 bewölkt, Regen, 10 Grad

wie man
romane schreibt
weiß ich nicht
wie man gedichte schreibt
weiß ich nicht
texten kann ich nicht
interpunktion und grammatik
handhabe ich nach gefühl
versmaße erfinde ich neu
welt und frauen sind mein rätsel
ich habe keine ahnung von freundschaft
als kind lebte ich in der hölle

16:38

Es regnet seit gestern. Auf dem Herd steht ein Süppchen mit Garnelen. Die Wohnung ist warm. Bis auf die Einsicht fehlt nichts.


Mi 22.11.17
11:35 bewölkt, immerhin kein Regen 10 Grad

Menschen mit literarischem Interesse werden wissen, dass der in weiten Teilen Deutschlands und der Welt völlig zu Recht unbekannte Dichter Hermann M. in seiner Verzweiflung über ausbleibenden Ruhm und die Erkenntnis, zu wissen, dass er nichts weiß, vor einiger Zeit begonnen hat, seinen Körper wenn nicht mit Botox, so doch mit einem ausgefeilten FDH Kalorienprogramm umzugestalten. Das Programm funktionierte zu Anfang sehr gut, stagniert aber seit geraumer Zeit bei 90 Kilogramm, ganz gleich wie viel oder wenig der Dichter zu sich nimmt.

Vorgestern hatte der Dichter vorgelesen und Bargeld im Portemonnaie, was bei Dichtern oft zu leichtsinnigen Ausgaben führt, denn sie sind per Definition ja gern arm. Am Weg lag der beliebte Feinkostladen Aldi, dort kehrte der Dichter ein und sah einen Karton mit 27 Belgischen Pralinen in 9 Geschmacksrichtungen, Premium Qualität. Jede Praline schlüge mit 73 Kalorien zu Buche.

Der Dichter Mensing mag ein schlechter Dichter sein, aber wenn es um's Abnehmen geht, ist er gut. Er könnte doch, dachte er auf der Stelle, die Pralinen in seinen Kalorienverzehr so einbauen, dass die maximale Kalorienzufuhr, die er sich pro Tag zugesteht, eine keine Mangelerscheinungen verursachende, rundum sättigende Angelegenheit, nicht überschritten würde.

So kam es, dass von 27 Pralinen heute noch neun übrig sind. Wer so verantwortungsvoll mit seiner Ernährung umgeht, wie Herr M., muss sich nicht wundern, wenn die Dichtung dabei zu kurz kommt, kreisen doch viele seiner Gedanken um die Nahrungsaufnahme im Verhältnis zur Gewichtabnahme, ein - könnte man glauben - reziprokes Verhältnis, wenngleich diese Analogie ein wenig hinkt.

Die Pralinen schmecken übrigens vorzüglich. Und die Erkenntnis, dass man sie essen kann, ohne zuzunehmen, hat den Dichter mit derartiger Freude erfüllt, dass er wahrscheinlich noch heute ein Gedicht schreiben wird.


Do 23.11.17 00:35 seh kein Wetter, alles düster

Den Abend mit der Installation von Cubase 6.5.0 verbracht. Hatte ein Virtuelles Laufwerk geladen, hatte Gigabites aus dem Netz gezogen, und mithilfe des Clone Drives auf einen DVD-Rohling gebrannt, um bei der Installation dann zunächst auf die Fehlermeldung 2349 zu stoßen, die mir auch der Erfinder dieses Programmes nicht erklären konnte. Erneuter Versuch, nachdem ich eine Datei installiert hatte, die angeblich hilfreich wäre. Danach die Fehlermeldung, ich solle überprüfen, ob das Cubase Halion Sonic PDF existiere und ich darauf zugreifen könne. Konnte ich nicht. Konnte nur abbrechen. Eine Umfahrung der Baustelle war nicht möglich. Glaubte eine Weile, es könne nicht schaden, alles downgeloadete vom Rechner zu schmeißen und den Prozess von vorn zu beginnen. Tat also, stieß aber im Verlauf auf die gleichen Fehlermeldungen. Hatte mich in der Zwischenzeit aber auf meinem Cubase Konto umgeschaut und festgestellt, dass ich eine Lizenz für Cubase 7.5.0 besitze. Schmiss also 6.5.0 zum zweiten Mal vom Rechner, lud 7.5.0 herunter und installierte es mit den dazugehörigen Update, und siehe, mit dem USB Dongle ließ sich das Programm ohne Mucken installieren. Es liest meine alten Cubase Dateien, es ist sehr übersichtlich, ich habe die meisten Funktion vergessen, werde mein Wissen aber in den nächsten Tagen auffrischen und kann also jetzt, nachdem ich die letzten Pralinen auch noch gegessen habe, und bei einem Tageswert von 1700 Kalorien die Nahrungsaufnahme beschließe, beruhigt ins Bett gehen.


Sa 25.11.17
00:25 alles düster

Herr M. hat sich verkühlt und trollt sich ins Bett.

11:40

Die Damen hatten eingekauft. Und jetzt dachten sie, machen wir mal eine kurze Anprobe, eh wir nach Hause kommen zu unseren Familien, denn wer weiß, wie die das finden. Die Damen waren todschick. Nägel, Lippen, Make-Up, Hijab. Solche Frauen können atemberaubend schön sein. Nur eben diese Highheels mit Heels fast so lang wie ein Unterarm, wie die ins Konzept passen sollten, war mir, als ich die drei am Domplatz beisammen sah, nicht ganz klar. Sie umringten die eine fast, die gerade dabei war, die Highheels anzuziehen. Ob ich die Beine nun sehen sollte oder nicht? Egal, ich habe sie gesehen, und sie haben mich gesehen, weil ich ja vom Kutschbock einen viel besseren Überblick hatte, wir haben also einander gesehen und uns herzlich zugelächelt, und so standen in diesem Augenblick alles soziokulturellen Unterschiede zur Begutachtung im Raum und alles war gut.


Di 28.11.17
00:07

Der Montag war feucht. Ich hätte keinen Schritt vor die Tür getan, musste aber am Nachmittag in die Stadt, vorlesen. Auf T.'s Wunsch begann ich mit Kurzgeschichten von Ferdinand von Schirach: Schuld. Das sind präzise, furztrockene Aufzeichnungen des Anwaltes und Richters, die mir als Vorleser wenig Interpretationsspielraum lassen. Ich lese sie nicht gern. T. aber sagt, er findet sie gut.

Auf die Kutsche gehe ich diese Woche nicht. Es ist zu feucht, zu kalt, und ich habe keine Lust. Die Literatur kann mir gestohlen bleiben. Ich weiß nicht einmal, was das ist. Die Leica ist so komplex, dass ich R. bitten werde, mir zu helfen, sie besser zu verstehen. Die Zeit vor und nach dem Lesen habe ich mit Cubase 7.5.0. verbracht. Das Programm wollte Fast Track Pro nicht erkennen. No hardware found or already in use, hieß es. Das einzige Tutorial zu diesem Thema war in Spanisch. Die Asio-Treiber waren auf dem neuesten Stand, halfen aber nicht. Erst als ich Asio4All installierte, erkannte Cubase die Soundkarte. Dennoch sind längst nicht alle Probleme gelöst. Ich nehme an, ich muss Kanäle routen, das alles ist äußerst komplex. Ich verstehe nur wenig davon, weiß aber, dass ich in ein paar Tagen wieder in der Lage sein werde, mit Cubase zu arbeiten.

Und sonst, abgesehen vom Regen und der Dunkelheit? Gut. Ich kann nicht klagen. Ich bin ein Schriftsteller, der seine Tage vertrödelt und nie diesen Ehrgeiz entwickeln konnte, den es braucht, um von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Und jetzt gehe ich ins Bett. Dass sie mein Weihnachts- ABC, ein Gedicht, vor Jahren geschrieben und seitdem in Englisch, Französich, Rätoromanisch, Kroatisch und Koreanisch übersetzt, im Schulbuchverlag Cornelsen veröffentlichen, ist auch nicht das, worauf ich sonderlich scharf wäre. Es bringt, falls überhaupt, höchstens Kleingeld. Also ab
ins Bett.

19:21

Heute gegen halb sechs erwachte wusste ich plötzlich, wie ich das Problem mit dem schwachen Eingangssignal lösen konnte, stand aber nicht auf. Gegen halb zehn, ich hatte Kaffee getrunken, machte ich mich an die Arbeit. Nun kann ich Stimmen aufnehmen, aber die komplexen Settings, die Insert und Send Effekte, all das bleibt weiter rätselhaft.

23:45

Jedes Wort hatten schon andere in der Mangel, trotzdem gehört jedes mir, ein Original, das ich mit den Beredten teile und den Stummen teile. Für alle, die hören und lesen, bin ich Wort und Worte aus meiner Werkstatt schwärmen von früh bis spät aus. Wenn ich nicht Wort bin, bin ich Musik. Bin ich weder Wort noch Musik, halte ich meine Küche in Schuss oder putze das Klo. Einigermaßen. Dann wieder bin ich Hörer, der laut hört, Konsument, der gern kauft, Interpret, Liebender, Trauernder bis ans Lebensende, Vater, Großvater, Bruder und Onkel, und was weiß ich sonst noch. Das alles ist Kunst. Nicht die, über die man Aufsätze schreibt, sondern die ich mit dem Leben teile oder das Leben mit mir, und die mich das Leben kostet. Mir wird immer deutlicher, dass das, was ich tue, nichts anderes sein kann. Das beruhigt ein wenig.


Mi 29.11.17 13:05 wechselnd bewölkt, 3 Grad

Seit ich auf Anraten einer befreundeten Psychiaterin jeden Morgen 500 Mg. Johanniskraut einnehme, haben die Turbulenzen, die mich mit Einbrechen der Dunkelheit gern ansprangen, ein beschleunigtes Herz, nachgelassen. Früher hatte ich das nicht, aber früher war auch nicht allein, früher war immer jemand in meiner Nähe, mit dem ich die Dunkelheit teilen konnte. Seit ich allein bin, so seit, drei, vier, fünf Jahren, ich weiß es nicht mehr so genau, hat mich das abends oft überrascht, einfach dazusitzen und zu bemerken, dass plötzlich der Puls hochgeht, und sich erst nach einer Weile wieder beruhigt. Meine Mutter hatte im Alter auch so etwas, so eine aufkeimende Unruhe, die sie mit Baldrian eindämmte. Ich habe einem Kardiologen davon erzählt, der hat sich den Muskel von allen Seiten angesehen und nichts Verdächtiges feststellen können.

Jetzt aber genieße ich diese Dunkelheit ab halb fünf, bei der man um acht schon glaubt, es müsse tiefe Nacht sein, Schlafenszeit also, ich genieße diese stillen, langen Abende. Manchmal komme ich erst weit nach Mitternacht ins Bett, weil noch dieses zu lesen und jenes zu hören ist, und weil die Nacht sich so angenehm von der Unrast des Tages abhebt.

Und das alles nur, weil ich Johanneskraut schlucke? Wer weiß? Vielleicht ist es Einbildung, die verhindert, dass mein System unruhiger wird als normal. Es ist eben ein System, und Systeme habe systemische Eigenarten, die man zwar kontrollieren kann, indem man regelmäßig dieses oder jenes tut ( Yoga, Spazierengehen etc. pp.), aber meist tut man dieses und jenes nicht regelmäßig, weil man Regelmäßigkeiten hasst, sie sind langweilig, vorhersehbar, also lässt man es gleich und nimmt Drogen. Johanniskraut. Eine Kapsel am Morgen. Abends ein wenig Gras. Zwischendurch Kaffee. Nun könnte man sagen, gut, wie wär's denn mit koffeinfreiem Kaffee, aber da zuckt man nur, nein, lieber nicht. Es ist schon schlimm genug, dass man neuerdings lange Unterhosen trägt, weil das kalorienreduzierte Leben wärmendes Fett abgeschmolzen hat und man seitdem schneller fröstelt.

Gestern abend stieß ich zu vorgerückter Stunde beim Lesen der Autobiographie von Ginger Baker, den ich nie sonderlich geschätzt habe, auf einen Schlagzeuger, den Baker als seine größte Inspiration nennt: Phil Seamen.

Weil die Welt im Netz alles vorrätig hat, dauerte es kaum eine Minute, bis ich auf Spotify Musik hören konnte, die dieser hagere britische Schlagzeugjunkie (das war er und daran ist er zeitig gestorben) gespielt hat. Ein umwerfender Trommler!!! Allerwärmstens empfohlen. Ich liebe diesen digitale Zugriff auf die Kulturen der Welt. Alles ist jederzeit. Das ist das Leben. Alles ist jederzeit. Und wenn es dennoch nicht jetzt ist, ist es trotzdem jederzeit. In diesem Sinne. Stay tuned.

15:54

ich schenke dir mein ohr
mein ohr und meine hände
auch meine beine
trommel
mein linkes mein rechtes
du kann mit ihnen machen
was du willst
und dir
wort
schenke ich alles
du bist ich
wo die anderen überhand nehmen
und die wände wackeln
und dir tag
schenke ich drinnen draußen
und drum und dran
komm mir aber nicht auch noch mit frauen
ich habe alle hände voll zu tun


Do 30.11.17 14:24 bewölkt, kalt

ich habe viele gesehen
und wollte sie alle pflücken
mit der zeit aber legte sich das
anderes wurde wichtiger
wenn ich jetzt welche sehe
haut es mich nicht mehr aus den socken
es sei denn sie sind ganz frisch
aber selbst dann denke ich
kenn ich doch
muss ich nicht haben

20:49

Komplizierteste Schrittfolgen im Tangounterricht. Aber: Lichtblick zum Schluss. Morgen eventuell im Ernstfall ausprobieren. Jetzt aber dringendes Bedürfnis nach Sofa, Decke und Buch: Ginger Baker: Hellraiser.


zum Dezember 2017