Oktober 2007                                        www.hermann-mensing.de      

mensing literatur
 

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Mo 1.10.07     12:30

Im Deutschlandradio gibt es mit dem blogspiel seit einiger Zeit ein Forum für akustische Spiele, in dem man sich austoben kann, ohne die Schere eines Redakteurs zu fürchten. Mein Amelandtext ist dort seit gestern zu hören, aber offensichtlich bin ich zu alt für dieses Forum.

Ich hatte das längst geahnt

Hier die aktuellen Kommentare.

art-cowboy findet...
ich habe mir deine Sache ein paarmal angehört, wie auch andere Beiträge von Dir und die homepage.
Ich kann mir nicht helfen, aber viele deiner Beiträge klingen für mich irgendwie wie eine Vorstellung für die Bewohner eines Altersheims, freiwillig oder unfreiwillig, das ist hier die Frage.
Bei dieser Sache unterlegst du diese Fahrt mit einem Bluessound, aber wo ist der Grund um bluesig zu sein?
Außer einer eventuellen Feststellung, dass sowohl Ammerland als auch dein Wohnort dich irgendwie aufscheuchen.
Du beschreibst hier statisch (Wind ums Haus, das Schreien der Möven, beängstigende Stille...) statt zu malen, du bringst farblose Oberbegriffe, reihst sie aneinander...
Was soll dabei herauskommen?
Die größte Wirkung hat dabei noch der Sound, mit diesem Geheule darin.
Dein Song hier ist wie ein unscharfes Polaroidfoto, aus größerer Entfernung als Luftaufnahme über der Insel geknippst.
Schmeiss doch mal ein bißchen Chilli in deine Sachen, so dass es die Großtanten und Grossonkels von den Socken (oder dem Fernseher) haut. Die sind soundso halbtaub und klatschen, sofern sich nur irgendwas von ihnen bewegt, was auszieht wie ein Künstler..

Hmm, dachte ich, würgt er mir den Greis rein, würge ich ihm die Jugend rein.
Also schrieb ich:


lieber kunst-kuhjunge
ich nehme an, deine einschätzung der dinge hängt damit zusammen, dass du erst 15 bist und entsprechend wenig weißt von der welt. mach dir nichts draus, du wirst schon noch älter.
grüße

Darauf gleich dies von Dan aus Dresden:

Man kann ja viel über Menschen herausfinden, wenn man beobachtet, wie sie mit Kritik umgehen. Anzunehmen, dass einer, der einen kritisiert, einfach zu jung sei, um solch großartige Kunst zu verstehen, ist weder guter Stil noch zeugt das von Weisheit noch ist das souverän. Nein, das ist eher eitel und überheblich und mir dadurch zutiefst unsympatisch.
Dabei ist nämlich was dran an dem was Art-Cowboy sagt. Auch auf mich wirkt das Mensing-Oeuvre reichlich angestaubt. Ich habe dem nie in einem Kommentar Ausdruck verliehen, weil mich die Sachen einfach nicht berühren.
Das ist nun sicher der Tatsache geschuldet, dass ich mit Lyrik nach wie vor nicht viel anfangen kann, wenn sie nicht tendenziell von gernhardtschem Humor inspiriert ist. Zum Anderen bin ich zwar nicht erst 15 , aber fühle mich doch der Jugend näher als dem Greisentum.
Das könnte man doch als eine Information aktzeptieren, dass nämlich deine Gedichte, Mensing, der Jugend nichts sagen, ja nachgerade greisenhaft wirken. Was dann wieder ein gewisses Licht auf die Haltbarkeit des Oeuvres wirft.
Jetzt darfst du gerne Vermutungen darüber anstellen, warum ich zu solch unzulänglichen Urteilen komme; ich kann damit umgehen. Nur eines noch: Die Kommentare, die Art-Cowboy bisher abgeliefert hat, machen auf mich nicht den Eindruck, dass hier jemand ein schnellfertiges Urteil fällt. Mensch, der Mann hat sich mit dir und deinem Werk auseinandergesetzt. Allein das sollte schon ausreichen, um nicht gleich die "du-bist-(vermutlich)-jung-und-folglich-dumm-Keule" rauszuholen.

Tja, und so beginnt dieser Monat mit dem guten Gefühl, ein unsympathischer, eitler und überheblicher Greis zu sein. Ich nehme an, das stimmt. Sollten Sie also auch erst fünfzehn sein, verschwinden Sie, aber schnell.

15:30

Mein ältester Sohn riet mir, niemals, ich wiederhole NIEMALS, anfangen in online-foren jeglicher art zu diskutieren. es gibt millionen von nerds da draußen, die mit vorbereiteten textbausteinen und einem monatsvorrat an pizza nur darauf warten, dich zu zerfleischen. die machen das hobbymäßig.

Tausend Dank, Jan.

17:15

Auch ein Kommentar.
Er bezieht sich auf die Schönheit der Insel, auf meine Frau und auf mich.

 

Di 2.10.07   9:51

Ich war eine Woche fort, ich kehre zurück, ich werfe meinen Rechner an, lade den bei Seite 26 zurückgelassenen Roman, beginne zu lesen, korrigiere Kleinigkeiten, spüre, dass die Geschichte Kontur gewinnt und hoffe, dass sie sich (wir alle anderen bisher) ab Seite 30 (plus/minus) mehr oder weniger von selbst schreibt, wenn ich nur stur genug bin und jeden Tag darauf starre.

Natürlich kann ich nicht sofort weiterschreiben, als sei nichts gewesen. Ich probiere Sätze aus. Ich hoffe, dass sie sich ein einfügen, Teil des gewobenen Netzes werden. Bis Mittag ist nicht einer dabei. Zwischendurch jagt eine Übersprungshandlung die nächste. Gestern tobten sich diese im blogspiel aus. Aber dann gibt es plötzlich einen Satz, der Sinn macht und es dauert nicht lange, und ich habe eine Seite geschrieben.

Jetzt geht es weiter. Das blogspiel ist abgehakt, die Wunden sind geleckt, widerwärtig, auf was ich mich freiwillig einlasse. Also, vor mir der Rechner, links die Ukulele für Übersprungshandlungen, auf die Plätze, fertig, los ...

13:43

Drei Seiten und ein Titel.
Der Roman heißt: Gustav der Gedankenleser.
Das muss reichen für heute.
Also, liebe Verleger, Mensing kocht eine heiße Suppe.
Ruft ihn an. Noch ist nichts verloren. Das höchste Gebot zählt.

 

Mi 3.10.07  10:30

Dass das Leben ein Gleichung mit vielen Unbekannten ist, weiß jeder.
Unsere Gesellschaft blendet den Tod aber völlig aus. Das ist falsch.
Auch, wenn er die Unbekannteste aller Unbekannten ist, ist er doch jeden Tag da und fordert, dass man ihn anerkennt.

Letzte Woche erwachte ich nachts gegen vier. Es war eine Vollmondnacht. Ich hatte geträumt. Ich hatte ein Haus gesehen, vielleicht auch eine Scheune, möglicherweise hatte das Haus gebrannt, vielleicht auch nicht, das wusste ich nicht mehr, als ich jetzt ihm Türrahmen unseres Ferienhauses stand und zum Westend der Insel schaute, über dem der Mond hing.

Ein Bild aber hatte sich mir eingeprägt.
An der Seitenwand des Hauses hatte ich eine leuchtende Zahl gesehen.

2033.


Im Traum wusste ich, dass das mein Todesjahr wäre.
Hmmm, dachte ich, also noch 26 Jahre, nicht schlecht.
Ich wäre dann 85.
Ich akzeptiere aber auch jeden anderen Termin.

PS.: Mein Vater starb mit 87.

Die Sonne scheint. Wir werden spazieren gehen oder eine Radtour machen.
Heute nachmittag werde ich mit Albert Early Bird and the Working Worms proben, denn wir haben mal wieder einen Auftritt, am Sonntag.
Heute abend spiele ich auf der Session in der Blechtrommel.

15:50

Der suburbane Westfale genießt Vorteile, von denen Städter nur träumen können.
Kaum eine Viertelstunde mit dem Rad unterwegs, ist das, was der Städter Stress nennt, Legende.

Am Weg wohnen Freunde, dort gibt es Kaffee, es gibt Boskop-Äpfel reichlich, man packt sich Taschen voll frischer Walnüsse, man spricht über andere Freunde, über den, der jetzt wieder Vater wird, der, der als Clown arbeitet, bei Roncalli auf einem Rheindampfer, die nächsten vier Monate, man spricht über den, der mit seiner Prinzessin in Südfrankreich lebt, einer, der vielleicht ein Genie ist, man weiß nicht so genau, früher hat man mit ihm Musik gemacht, man hat ihn lange nicht mehr gesehen, jedenfalls ahnt man, dass es ihm gelungen ist, sein bisheriges Leben ohne Arbeit zu verbringen, also da unten jetzt, mit der echten Aristokratin in einem Chateau, mit einem Weinberg, eine, die ihn ebenfalls für ein Genie hält und bezahlt.

Dann fährt man wieder heim.
Wollte man sonstwohin, hätte man seine private Autobahnauffahrt auf die A1 gleich um die Ecke, nun gut, man muss aufpassen, dass einen die Bullen nicht schnappen, wenn man die Lieferantenauffahrt für die Raststätte Münsterland Süd nimmt, aber meist schnappen sie einen ja nicht. Einmal erst, um genau zu sein, und da hatten sie auch ein Einsehen.

Will man sonstwohin, gibt es einen Flugplatz ganz in der Nähe, aber wie gesagt, meist will man das gar nicht, lieber hat man das Land und die Stadt in der Hinterhand, zehn Minuten von hier, eine übersichtliche Stadt, eine Stadt mit Kultur, in der es alles gibt, was es in den gepriesenen Metropolen gibt, nur ohne den Stress dieser Ballungsräume.

Mit lebt gern hier. Es ist langweilig und auch nicht. Man isst eine Suppe auf dem Balkon und sieht zu, wie sich der Himmel langsam zuzieht und grüßt, wer immer vorbeikommt. Eigentlich fehlt nur der Gemüsetürke gleich um die Ecke, der wäre eine Bereicherung.

 

Do 4.10.07   11:04

Und, was sagt dieses Bild?

Richtig, ich bin's, der Autor, ich warte auf Beute...

12:42

Es ist zum Heulen. In der Werbung werde ich geduzt, am Telefon fragt man mich, ob ich an der Senioren-Hauspflege des Arbeiter-Samariter-Bundes interessiert sei.

17:29

Nicht ein Satz hat Sinn gemacht heute. Solche Tage sind grausam. An solchen Tagen wünsche ich mich sonstwohin, überallhin, nur nicht hierhin, vor diese Maschine, die ich mit zehn Fingern blind beherrsche. An solchen Tage helfen auch Übersprungshandlungen nicht mehr.

Helfen würden Lesungen.

Ein wenig hilft Wäschewaschen, Bügeln.
Am meisten hilft das Erscheinen von Muse M. Die kann zwar auch nicht helfen, aber sie hilft.

Kaum von der Insel zurück, die bedrückende Fahrt in Eile beim strömendem Regen noch in den Knochen, beschlossen wir letzten Samstag, zur guten Quelle zu gehen, um bei den dort jährlich stattfindenden bayerischen Wochen, die sich über die Jahre epidemisch über Westfalen ausgebreitet haben (sogar Albert Early Bird und die Working Worms werden am Sonntag auf dem Oktoberfest einer katholischen Kirchengemeinde spielen: u.a. Anton aus Tirol), das jährliche Eisbein zu verzehren.

Die Haxe mit Löwenbräu.

Einmal im Jahr schmeckt das gut, mir aber vorzustellen, dass es im Süden Deutschlands einen Stamm gibt, dem die Schweinshaxe derart ans Herz gewachsen ist, dass er sie immer und immer wieder verzehrt, macht mich nachdenklich. Sieht man es den Mitgliedern dieses Stammes nicht an? Hört man es nicht, wenn sie öffentlich reden?

Nun ist eine Haxe recht groß und die Hinterlassenschaft nach vollzogenem Verzehr sieht grausam aus. Nicht weit hinter uns saß eine junge asiatische Frau mit ihrem, ich nehme an, westfälischen Freund. Was, dachte ich, denkt so eine von weit her gereiste, wenn sie uns beim Verzehr dieser Mahlzeit beobachtet? Muss sie uns nicht, wie die Römer seinerzeit, für Barbaren halten?

Dann aber dachte ich an die merkwürdigen Dinge, die ich auf meiner Japanreise in Jugendherbergen schon zum Frühstück vorgesetzt kam, und die ich, mangels Alternative, essen musste, wollte ich nicht verhungern. Das war auch nicht schön.

So versöhnt nagte ich die letzten Reste vom Knochen, wischte mir den Mund, goß noch einen halben Liter Löwenbrau in mich hinein und machte mich schwer von der Mahlzeit und ein wenig duhn im Kopf vom Bier und der Reise mit Muse M. auf den Heimweg.

Sofaliegen.
Nur noch Sofaliegen und Fernsehn.
Das Leben ist unschön manchmal, um nicht zu sagen: meistens.

 

Fr 5.10.07  10:17

Und dann, am nächsten Morgen, sieht es schon wieder viel besser aus. Komisch.  

17:27

Ich mag Herrn Schäuble.
Ich mag ihn als Mensch und als Innenminister.
Wir telefonieren regelmäßig miteinander.
Er hat es nicht leicht. Jetzt träumt er auch noch....

 

Sa 6.10.07   11:54

Es kann schnell gehen. Meist so schnell, dass man es nicht einmal merkt. Wir jedoch hatten Glück. Ich merkte etwas, eh es zur Kollision kam. Ich war von der Steinfurter Straße links in die Münzstraße eingebogen, vom Hindenburgplatz kommend kam von rechts ein Audi 8, dessen Fahrer schlief, er zog nach links, um sich in die Münzstraße einzufädeln, ohne darauf zu achten, dass wir dort fuhren und er drauf und dran war, uns seitwärts zu touchieren.

Ich hupte und bremste. Hinter mit bremste es auch. Noch weiter hinter mir rummste es, mit dem Ergebnis, dass das Auto hinter mir (zwei Bulgaren in einem lindgrünen Renault-Twingo) auf unser Auto geschoben wurde, allerdings, ohne Schaden zu hinterlassen.

Alle Beteiligten hielten. Wir riefen die Polizei. Es dauerte eine Weile, bis Beamte kamen. Wir schilderten den Hergang. Als Schuldiger wurde der Fahrer des letzten Wagens (Fiesta) ausgemacht. Der Verursacher, der Fahrer des Audi, blieb unbehelligt. Der junge Türke im Fiesta, Zivildienstleistender im Auftrag des Roten Kreuzes unterwegs, regte sich auf. Auch ich fand, dass der Audi-Fahrer als Verursacher zur Verantwortung gezogen werden müsste. Wurde er aber nicht. Einer der Polizisten sagte, dass es natürlich sein könne, dass die Versicherung Ansprüche an ihn stellen würde.

Nach Feststellung der Personalien fuhr ich weiter. Wir wollten ins Kino. Wir sahen "Immer nie am Meer" , ein österreichischer Film. Ich nehme an, Sie wissen, wozu Österreicher fähig sind? Gut. Dann nehmen Sie all ihren Mut zusammen und schauen sich den Film an. Sie werden begeistert sein. Sie werden vielleicht Mordlust empfinden. Ekel unter Umständen auch. Sie werden leiden und sich schlapp lachen.

 

So 7.10.07   10:12

Interessant wäre es geworden, hätten die beteiligten Bulgaren und der Türke nur schlecht oder gar nicht Deutsch gesprochen, hätten sie fehlende oder gar keine Papiere gehabt, wären sie aufgebraust, wie man sich vorstellt, dass Menschen aus diesen Ländern aufbrausen, weil aufbrausen, glauben wir, ihre Art ist, aber sie brausten nicht auf, ihre Papiere waren in Ordnung und ihr Deutsch einwandfrei.

Mein Jüngster erzählte von einem Ereignis, an dem zwei Russen beteiligt waren, denen jemand die hintere Stossstange ihres PKW abgefahren hatte. Als es aber darum ging, die Polizei zu benachrichtigen, winkten die beiden ab, setzten sich ins Auto und fuhren eiligst davon.

16:42

Auftritt von Albert Early Bird and the Working Worms beim Oktoberfest einer katholischen Kirchengemeinde. Gute Gage, gute Stimmung, breites Repertoire. Von der Toccata zum Rondo al la Turk, von Highway to hell zum Anton von Tirol, von Alle meine Entchen über Fitze Fitze Fatze bis Sunny, vom Prosit der Gemütlichkeit bis zu Go down Moses so gut wie alles gespielt, was nicht niet und nagelfest war, zum Schluss gar vier oder fünf Lieder aus der Liedermappe der jungen Gemeinde, die, biertrinkend, lauthals mitsang.

Unter den Biertrinkern auch ein 14jähriger, falls überhaupt so alt. Da runzelt Albert die Stirn und fragt sich, ob Katholiken vielleicht..., nein, das wird wohl eine Ausnahme gewesen sein, Alkohol unter Anleitung quasi (der logisch nächste Schritt nach dem Abendmahl), wenngleich - die sechzehn bis zwanzigjährigen Verehrer des deutschen Papstes beherrschten das flotte Leertrinken eines Bierfasses perfekt und hätten sicher noch gern weitergetrunken, hätten Albert und seine Männer nicht gegen 15 Uhr eiskalt lächelnd ihre Gage eingestrichen und sich davongemacht.

Ein schöner Nachmittag, der es Albert ermöglicht, den RAM-Speicher seines mobilen Rechners noch einmal aufzustocken, den ins Haus stehende Wintercheck seines Autos zu bezahlen und sich ansonsten ruhig zu verhalten.

Altweibersommer.

17:07

Fand heute dieses Foto im Netz und war erschrocken über die frappierende Ähnlichkeit dieses Mannes mit meinem Vater. Ob das ein Vorfahr ist? Werde mich kundig machen.

Johann Friedrich Hermann Mensing,
geb. am 28.11.1848 in Hannover, gest. am 15.6.1911 in Wipshausen.
Beruf: Schulrektor und Pastor

 

Mo 8.10.07   9:33

Zunächst dies.
Wahrheit finden Sie hier nicht.
Wahrheit fänden Sie (wenn Sie Glück haben) bei sich selbst, draußen oder sonstwo.
Gut? - Okay. Dann loggen Sie sich jetzt entweder aus oder bleiben, ganz wie Sie wollen.

Wer bleibt, kriegt von mir einen Traum, der (wie die meisten Träume) seltsam ist. Ich betrete ein Krankenzimmer. Auf dem einzigen Bett in diesem Raum liegt meine Tante. Sie ist unbekleidet und sieht durchsichtig aus, wie eine Frühgeburt.

Sie ist tatsächlich zu früh geboren und lag in ihren ersten Lebenswochen oft in der Backofenklappe des Küchenofens, so machte man das, als es noch keine Brutkästen gab.

Körper und Glieder scheinen aus ähnlichem Material wie Lutschtüten, die Kinder im Sommer so gern naschen, Wassereis in Plastikschläuchen. Anders wüsste ich das, was ich sehe, nicht zu beschreiben.

Ein wenig erinnert sie auch an die in Fußballstadien oder bei anderen Großereignissen gern von Luft aufgeblasenen meterhohen Zappelfiguren.

Meine Tante hat ihre normale Größe, ist aber rot vom durchfließenden Blut. Rechts im Raum steht meine Mutter und es sieht so aus, als sei sie damit beschäftigt, eine Spritze aufzuziehen oder sonst irgendwas Notwendiges für die Pflege ihrer Schwester vorzubereiten.

Ich trete ans Bett. Überall stehen kleine Näpfe und Fläschchen, deren Inhalt ebenfalls rot ist.
Ich sage: Ich bin's, Tante Änne, Hermann. Meine Tante versteht nicht. Sie sagt etwas, das, wenn ich es im Wachen hin und her bewege, vielleicht wie: Mein Herz kann nicht... klang, aber mit Sicherheit kann ich das nicht sagen.

14:04

Noch immer kein Wort. Stattdessen einen neuen Thermostat für die Heizung und eine optische Maus für den Rechner besorgt. War das ewige Herumschieben der durch Staub immer wieder renitent werdenden Rollballmaus leid. Die neue ist schnell. So schnell, dass sie mir noch hin und wieder aus dem Blickfeld gerät. Habe ihr daher einen Schweif angeklebt.

 

Di 9.10.07   11:59

Sie ist einundzwanzig. Sie trifft ihn, sie verlieben sich, vier Monate später ist sie schwanger, kurz darauf verheiratet, sieben Jahren später geschieden. Sie sieht ihn nie wieder.

Gestern abend traf ich sie. Wir sprachen miteinander. Die Kellnerin kam und brachte einen Prosecco. Von einem Herrn an der Theke. Sie schaut kurz zurück und erstarrt. Ihr Ex. Sie hat ihn zwanzig Jahre nicht gesehen. Wer? frage ich und sie sagt: Da hinten, der erste an der Theke.

Ich schaue so unauffällig wie möglich zu ihm herüber.
Ich kenne ihn. Ich habe ihn ein paarmal bei Parties des Leitenden Oberstaatsanwaltes gesehen.
Er ist hager und ich hatte mit ihm kaum je ein Wort mit ihm gewechselt.
Wow, sage ich, tougher Typ.

Sie ist jetzt Lots Frau.
Was der sich einbildet, sagt sie.
Ich sage: Ich gehe lieber, der kuckt, als wolle er mich erschießen.

Wenig später sagt Walter, er wolle vor die Tür, die Musik gefalle ihm nicht, vielleicht wenn er .... ob ich Lust hätte? Nein, danke, sage ich, ich muss Auto fahren, gehe aber trotzdem kurz nach ihm vor die Tür, Luft schnappen.

In der Zeit zwischen diesen beiden Ereignissen trat der Ex an ihren Tisch.
Er sagte etwas, aber sie antwortete nicht. Sie drehte sich nicht einmal um. Er sagte noch etwas. Lots Frau zersprang in unendlich viele Teile.
Er ging.

Ich treffe ihn draußen. Wir kommen ins Gespräch. Er erzählt mir, dass sie ihm die Kinder vorenthalten habe. Dass eines kalt und erfolgreich, das andere warm und erfolglos geworden ist. Dass er jetzt in dritter Ehe lebe, und es immer besser werde. Dass sie sich gerade geweigert habe, ihn auch nur anzusehen. Was man da machen könne? Ob das nicht bescheuert sei?

Weiß ich's, sage ich.
Ich bin seit 34 Jahren mit einer Frau zusammen.

Er geht.

Ich gehe wieder hinein.
Ich gehe zu ihr.
Was hat er gesagt? fragt sie.
Ich erzähle es ihr.
Der Idiot! sagt sie. Was glaubt dieses Schwein, dass er so einfach kommen kann nach zwanzig Jahren?

Ich hebe die Hände. Ich wasche sie in Unschuld. Wie kann ich das wissen?

15:50

Spiegel Online:

Zentralrat der Juden fordert Ausschluss von Dejagah aus Nationalelf

Die Absage von Fußball-Profi Ashkan Dejagah für das Länderspiel der DFB-U21-Auswahl in Israel soll Konsequenzen haben. Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, fordert den Ausschluss des Spielers aus dem Nationalteam.

Mensing Online:

Liebe Frau Knobloch,

bitte nageln Sie sich eine Frikadelle ans Knie und drehen solange, bis Sie Radio Tel Aviv empfangen.
Unter Umständen werden Sie dort hören, dass Israel und der Iran ein äußerst kompliziertes Verhältnis miteinander pflegen.

Dass einem jungen Deutschen, der sowohl den Deutschen als auch den Iranischen Pass besitzt, unwohl ist bei dem Gedanken, in Israel Fußball spielen zu müssen und um Freistellung bittet (aus persönlichen Gründen, wie er sagt) verstehe ich gut.

Wer berechtigt Sie, seinen Ausschluss fordern?
Sind Sie das Gesetz? Inspiriert von höherer Autorität?
Oder pochen Sie auf den Juden-Bonus? Von wegen Holocaust etc. pp.

 

Mi 10.10.07   12:07

Turbulente Session im Hot Jazz, sechs anwesende Schlagzeuger, so dass jeder gerade mal auf zwei Stücke kam. Trotzdem hohes Lob, als ich gegen eins den Club verließ. Da saß eine junge blonde Frau, Freundin eines Trommlers, sagte, schon gehen und ich antwortete, na ja, es ist eins, und sie sagte, du hast aber schön gespielt, so schön weich.

Und dies ist für alle, die gerne wissen möchten, was in Frankfurt los ist ....

 

Do 11.10.07   13:23

Trostloses Herumstochern in einer Geschichte, die Potential hat.
Aber das macht das Schreiben nicht leichter. Eher das Gegenteil ist der Fall.
Daher nun: heraus an die Sonne. Weg vom Schreibtisch, eh ich einen Anfall kriege.

 

Fr 12.10.07   12:17

Trostloses Herumstochern in einer Geschichte, die Potential hat.
Aber das macht das Schreiben nicht leichter. Eher das Gegenteil ist der Fall.
Daher nun: heraus in den trüben Tag. Weg vom Schreibtisch, eh ich einen Anfall kriege.

16:04

Stand so und spülte still vor mich hin, als ich plötzlich dachte .... ja, Scheiße, das werde ich Ihnen gerade auf die Nase binden. Verraten kann ich, vorsichtig ausgedrückt, dass der Knoten geplatzt ist. Relaunch also, alles auf Zero und von vorn beginnen. Aber das kenne ich, deshalb bin ich ja so maßlos erfolgreich, ich schreibe Romane für Kinder, die sich mit ihrer Wirklichkeit auseinandersetzen, statt das einzig Richtige für mein Konto zu tun: billige Fantasy, armselige Fußballbücher, Detektivromane, die die Kleinen verschlingen, bis sie nach Unterhosen, Bettwäsche und was der Markt sonst hergibt verlangen: alle mit meinem Heldenlogo. Schade, dass ich das nicht kann. Könnte dann still irgendwo sitzen und mich auf den Lebensabend freuen. Na ja...

 

Sa 13.10.07   14:10

Die Max Schmeling Halle in Berlin, bummsvoll, auf der Bühne nur einer: Mario Barth.
Sein Programm: Männer sind primitiv, aber glücklich.
Mein Frau lacht sich scheckig.

Auf einem Ausflugsdampfer vor 500 Kegelbrüdern, okay, das mag angehen, aber in einer Halle?
Vor mindestens 5000 Menschen? Und nächstes Jahr im Olympiastadion?

Ich begreife die Welt nicht mehr.
Ist meine Frau vielleicht dumm und ich habe es die ganze Zeit nicht gemerkt?
Bin ich dumm?

Ein müdes Lächeln, ja, hin und wieder.
Unsympathisch ist er mir auch nicht. Aber sonst?

Kann mir das einer erklären? Ich mir nicht.
Ich werde ein ernstes Wort mit meiner Frau reden müssen.
Schließlich haben wir Standards, die nicht straflos unterschritten werden dürfen.
Ich meine, wo bleibt der Anspruch?
Das gute Buch? Das Gespräch?
Stattdessen: sie weint vor Lachen. Sie weiß auch nicht wieso.

Ich bin erschüttert. Ich gehe ins Bett. Ich habe hier nichts mehr zu suchen. Ich will auswandern.

 

So 14.10.07   15:23

Goldberg feierte. Ich war Gast.
Wie zu erwarten war ich nach kurzer Zeit verstrahlt und sehnte mich fort.
Stattdessen hockte ich bis in die tiefe Nacht.
Merke: wer sein Leben ändern will, sollte nicht reden.

 

Mo 15.10.07   10:35

Zwei Geschichten.

In der ersten sitzen zwei Menschen beim Essen. Ob in einem Restaurant und zuhause ist egal, auch egal ist, ob die beiden befreundet sind oder nicht. Ich stelle mir vor, sie sind heimliche Feinde. Die Welt ist voll von heimlichen Feinden. Ich schätze, achtzig Prozent aller Freundschaften basieren auf heimlicher Feindschaft: ein Berg unaugesprochener Vorfälle, der (ACHTUNG KLIMAWANDEL) jeden Augenblick ins Rutschen geraten kann und alles verschüttet.

Das Essen war gut. Man ist beim Salat. Man trinkt weißen Wein.

A. schaut hinüber zu B.
Auf B.'s Teller liegt eine Fliege.
Die Fliege ist tot oder zumindest paralysiert von der Vinigrette.
A. ist fasziniert. Natürlich würde sie B. gern warnen, aber aus Gründen, die ihr selbst nicht einleuchten, tut sie es nicht.

B. verzehrt den Salat mit Genuß.

Die zweite Geschichte hat mit Mißbrauch zu tun, der, wie man weiß, häufig im Rahmen der Familie stattfindet. Es geht um eine Familienfeier. G. fährt mit ihrem Onkel von A. nach B., wo gemeinsam zu Mittag gegessen wird. G. ist 12 oder 13, der Onkel Mitte vierzig.

Auf dem Weg biegt der Onkel plötzlich ab und fährt in ein Waldstück.
Dort hält er an, öffnet seine Hose und präsentiert sein Gewehr.
G. dürfe es ruhig mal anfassen, sagt er. G. tut das nicht. G. will fort. So schnell wie möglich.
Der Onkel lenkt ein und fährt zum gemeinsamen Mittagessen.

G. hat nur einmal darüber gesprochen. G. hat gesagt, wie peinlich ihr das gewesen sei, aber es habe sie nicht weiter belastet. Der Onkel meidet seitdem jeden Kontakt zu G. Der Onkel ist zutiefst beschämt. Den Onkel verfolgt dieses Ereignis sein Leben lang.

So, und jetzt weiter im Text...

16:36

...
habe einen ordentlichen Satz nach vorn getan, heute.
Die Grundlagen schwirrten mir seit Tagen durch den Kopf.
Jetzt ist erst wieder einmal Leere angesagt.

 

Di 16.10.07   10:10

Effizienz...

sechs städtische Angestellte in orangefarbenen Warnwesten mit Reflektionsstreifen stehen seit eineinhalb Stunden an der Ecke Dorffeldstraße/Kösters Kämpken und beobachten, wie zwei weitere Angestellte (Stadtwerke Münster) hin und wieder ein Maßband spannen und die Straßenbreite vermessen.

Hass...

seit über dreißig Jahren lese ich die FR, und womit beschließt sie ihren heutigen Auftritt? Mit einer Seite über Ben Becker, über dessen Zusammenbruch (Überarbeitung, Alkohol, Stress), dessen Wiederauferstehung mit einem Rezitationsprogramm aus der Bibel und seinem Geständnis: "Dann habe ich, ohne groß zu überlegen, den Ärmel hochgeschoben, vollkommen dilettantisch, (...) das Zeugs reingeschoben und abgedrückt, bis nichts mehr drin war..."

Möge der Herr Ben Becker mit allen Plagen dieser Welt belegen, möge er ihm die Fresse polieren, wie noch nie jemandem die Fresse poliert wurde.

Frauen...

äußerste Vorsicht. Am Besten nicht mit ihnen reden. Besser noch: ihnen Kinder machen und dann weggehen, sie wollen ja doch nichts anderes als den gesegneten Leib.

Noch etwas...

NEIN

 

Mi 17.10.07  10:03

Welche geheimen Wünsche haben Kinder zwischen 8 und 12?
Mit dieser Frage beschäftige ich mich seit Wochen, komme aber nicht recht voran.
Zwar will ich den Roman damit nicht überfrachten, um Raum für Leserfantasien freizuhalten, aber der ein oder andere geheime Wunsch wäre schon nicht schlecht.

Das Problem lässt sich lösen.
Nächsten Dienstag fahre ich in eine Grundschule, lese aus dem Manuskript und diskutiere mit Kindern.
Das wird spannend.

13:34

Auf Wiedersehn, lieber Altweibersommer. Ich habe dich genossen.
Ab sofort heißt es, Grau zwingt uns nicht in die Knie, das wäre doch gelacht, da haben wir schon ganz andere Dinge erlebt.

Gestern abend zum Beispiel, leider am Thema vorbei gespieltes Theater.
Einige schöne Szenen, aber, bis auf die Bankangestellte, ungenügend grundierte Charaktere, was bei nur drei Akteure natürlich besonders auffällt.

Verließ daher nach Ende fluchtartig das Theater, weil es ein Theater ist, in dem die Schauspieler nach Ende der Vorstellung im Foyer auftauchen. Zudem war Premierenfeier, ich kenne dort vom Beleuchter bis zum Kartenabreißer jeden und hätte bestimmt irgendetwas Falsches gesagt, wie ich immer Falsches sage, selbst,wenn es richtig ist.

Sonntag zum Beispiel, als es um ein Kleid ging, gestern, als ich die Theaterleiterin traf und sagte: Schön, dass auch ältere Menschen da sind, da fühle ich mich nicht mehr so allein, denn das Theater (und das ist sein unbestrittener Vorteil) zieht junge Menschen an, so jung, dass der überwiegende Teil der Anwesenden dreißig Jahre jünger war als ich, was schön ist, denn es macht Spaß, junge Menschen zu sehen, aber natürlich auch ernüchternd.

Und sonst? -

Nun, es stimmt, ich habe Klaus Kinkel gesehen, gestern nachmittag am hinteren Aa-See.
Saß dort auf einer Bank und genoß die Sonne, als er vorbei kam.
Ich schaute ihn an, er schaute mich an und schlenderte weiter.
Schade, hätte vielleicht sagen sollen, ach, Herr Kinkel, schön, Sie zu treffen, setzen Sie sich doch einen Moment und erzählen Sie aus Ihrem Leben als Außenminister.

Aber als ich das dachte, war er längst weg und ich hatte auch noch nicht die Gewissheit, dass er es tatsächlich war. Die habe ich jetzt, denn es steht in der Zeitung.

15:30

Zum Trost dies...

 

Do 18.10.07   12:53

Geschultes Personal macht die Dinge einfach. Man importiert es aus Polen oder aus der Ukraine, weil die Menschen dort bescheiden sind und nicht viel kosten. Mein mich heute beim Umtausch eines Bilderrahmens bedienendes Personal war weiblich, slawisch, blond, wenn auch blond gefärbt, Pferdeschwanz, Enddreißig, das T-Shirt geblümt, die Jeans hauteng und mehrfach umgeschlagen, dazu schwarze Stiefel mit hohem Absatz, der Akzent hinreißend, die Brüste groß, freundlich.

Der gestern gekaufte Rahmen, den ich fälschlicherweise für einen 60x80 Rahmen gehalten hatte, wenngleich staunend über seine Größe, hatte sich bei genauerem Hinsehen zuhause in einen 70x100 Rahmen verwandelt, was mein Staunen erklärt.

Er hatte 39 Euro gekostet, die tatsächlich gewünschte Größe war fünf Euro billiger. Statt mir nun einfach die zuviel gezahlten fünf Euro zu erstatten, machte sich die Dame daran, mir zunächst 39 Euro auszuzahlen, damit ich im nächsten Verrechnungsschritt die 34 Euro bezahlen konnte.

Das alles mit freundlichem ich kann leider nicht anders Lächeln, beim Vornüberbeugen darauf achtend, die linke Hand über den für einen frühen Morgen tiefen Ausschnitt zu legen. So ist sie, die slawische Katholikin, sie trägt etwas herum, sie zeigt es auch her, aber nicht wirklich.

 

Fr 19.10.07   10:50

Ob sie gut küssen?
Hmmm, wer weiß, hab's noch nie ausprobiert.
Als ich gestern auf dem Sofa sitzend von der slawischen Katholikin erzählte, demonstrierte Muse M., wie's eventuell wäre und das gefiel mir. Nun muss man wissen, dass Muse M. zumindest zu 25% ihrer genetischen Anlagen russisch ist, Russisch-Deutsch, aber wer weiß, unsere Gen-Pools sind groß und viele Fische sind schon drin rumgeschwommen.

Wie's mit mir weitergeht?

Well, würde der Engländer in mir sagen, der gefühlte Engländer, schließlich ist meine popkulturelle Sozialisation nach England ausgerichtet, well, ich fühle mich gut, ich erfuhr gestern von einem Kollegen aus München, dass wir Künstler seien.

Darüber hatte ich nie nachgedacht.

Ich habe mich nie als Künstler wahrgenommen und alle Künstler, die ich kenne, nehme ich als normale Menschen wahr, aber er meinte, wir seien nun mal Künstler, die entweder Gold oder Dreck wert wären, und er hoffe und wünsche, wir würden es denen irgendwann zeigen.

Verständlich, aber bei meinem mangelnden Künstlerbewusstsein würde es mir schon reichen, ich könnte weiter ein bescheidenes Einkommen einstreichen, hier sitzen und tun, was ich am liebsten tue. Falls das dann Künstler sein bedeutet, bitte, der Mensch braucht offenbar immer Begriffe, um mißzuverstehen, was ein anderer ist.

Ich bin gar nichts.

Ich bin nur hier, ich habe Glück gehabt, dass ich nicht dort bin, dass ich in dieser Zeit und nicht in der meiner Eltern geboren bin, ich habe Glück gehabt, dass meine Sozialisation in eine Zeit fiel, in der sich die beiden weltanschaulich konkurrierenden Blöcke feindselig gegenüberstanden und die hier Herrschenden ständig mit Fragen konfrontiert wurden, die heute, da nur noch eine Weltanschauung konkurrenzlos herrscht, nicht mehr relevant sind.

So viel Glück habe ich gehabt, dass mir die Frage, ob ich Künstler bin oder nicht, am Arsch vorbeigeht. Ich will arbeiten, ich will, dass meine Arbeit erkannt, anerkannt und entsprechend bezahlt wird. Und ich will, dass ich noch arbeiten kann, wenn meine physische Präsenz nicht mehr vom Besten ist.

Das will ich.

Der Literaturbetrieb ist für Doofe. Wie überall sonst sind ein Großteil aller Mitwirkenden Arschlöcher, arme Würstchen oder beides. Mit denen verbindet mich nichts. Und wenn ich dann mal einen Auftritt im Literaturbetrieb habe, sage ich, wie schon gestern notiert, meist das Falsche.

Das kann ich gut.

So, jetzt aber ein eingebettetes Video der Pretty Things vom Blokker Festival 1965 in Holland, damit die Jetztigen mal sehen, wie Bands früher auf die Bühne kamen. Sah die Pretty Things etwa zur gleichen Zeit in Holland, wo, weiß ich nicht mehr. Galten als wilde Band.

 

17:08

Für den Abend empfehle ich einen Besuch in der Hörbar.
Dort tanzen nackte Russinnen, denen Sie Geldscheine zustecken dürfen.
In den hinteren Räumen findet das beliebte Zwergewerfen statt, im Keller das Schießen von Gurken aus dem weiblichen Genital vermittels plötzlichen Drucks auf den Bauch.
Alles in allem für jeden etwas, wie wir finden. Viel Vergnügen.

 

So 21.10.07   11:49

Gewaltige Auftrittsmusik: der Laudator tänzelt eine Treppe hinab, Applaus.

Sehr verehrter Präsident der Akademie, meine Damen und Herren, lieber Verwerter,

als ich gebeten wurde, die Laudatio für die diesjährige Preisverleihung für die schnellste Absage der letzten dreißig Jahre in der Karriere eines uns gänzlich unbekannten, und ich darf sagen, völlig zu Recht unbekannten Schriftstellers zu halten, habe ich nicht gezögert.

Er ist ein Mann, der still und bescheiden all die Jahre den wechselnden Moden zum Trotz das getan hat, was ein Mann tun muss. Auf seinem Weg hat er alles falsch gemacht, was ein Mann falsch machen kann. Er hat sich nicht dreinreden lassen, hat die Verwerter brüskiert, hat es geschafft, sie gegen sich aufzubringen und sich nie gescheut, ihnen zu sagen, was er von ihnen hält.

Im Normalfall reicht das für drei Einweisungen in eine psychiatrische Klinik, aber unser Mann hat nie auch nur einen Fuß über die Schwelle einer solchen Einrichtung getan. Im Gegenteil, er hat sie, wie die Verwerter, verlacht und ist auch heute noch manns genug, ihnen jederzeit den Mittelfinger entgegenzustrecken.

Das ist heroisch, wenn nicht dumm, und wir alle, die wir ständig den letzten Mist veröffentlichen, könnten uns ein Beispiel an ihm nehmen, stattdessen haben wir uns entschlossen, ihn heute unter uns zu begrüßen, damit er den Preis für die schnellste Absage selbst überreichen kann.

Sie ereilte ihn an diesem Wochenende.

Donnerstag hatte er das Angebot für ein Hörspiel abgeschickt, am Samstag lag die Absage auf seinem Schreibtisch, unser Mann war begeistert, und schon heute bereit, mit seinem guten Namen für diesen Preis an den ... Rundfunk einzustehen.

In der Absage steht u.a.,
"unverlangte Texangebote müssen wir mit der Bitte um Verständnis zurückreichen."
Zu gering sei die Zahl von Neuproduktionen, für die man Projekte mit Autoren grundsätzlich vorher abspreche.

Völlig schleierhaft ist unserem Mann, wie man in den auserlesenen Kreis jener Autoren vordringen kann. Schleierhaft ist ihm die Methode des Einschleimens, des Kriechens und der Unterdrückung jeden Widerspruchs. Unser Mann ist dumm genug, aus seinen Fehlern keine Konsequenzen zu ziehen.

Bitte begrüßen Sie mit uns den Autor Hermann Mensing.

 

Mo 22.10.07   9:50

Jemand will Lesungen buchen und meint, ich solle 160 Kinder in zwei Lesungen quasi abfertigen. Aufgeteilt in Gruppen der 1. und 2., 3. und 4. Klassen. Ich appeliere an die Pädagogik und gebe zu bedenken, dass Erstklässler erst seit drei Monaten zur Schule gehen, Zweitklässler ihnen um Lichtjahre voraus seien, und schlage drei Lesungen vor. Die Erstklässler in einer Gruppe (dann immer noch 40 Kinder), die Zweit- und Drittklässler, schließlich die Viertklässler. Man will nachdenken.

12:19

Im Anschluss an die gestrige Preisverleihung las Herr Mensing aus seinem Roman "Die unerträgliche Langeweile des Seins", eine Arbeit, die er bereits in den sechziger Jahren unter einem Pseudonym (der Verleger schlug einen tschechischen Namen vor, er meinte, tschechische Dissidenten wären gerade en vogue) und Titel (Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins) veröffentliche, nun aber überarbeitet und unter seinem Namen erneut herausgebracht hat.

Der Applaus wollte kein Ende nehmen und gipfelte in einem triumphalen Marsch durch die mit mehren tausend Menschen gefüllte Halle auf den Schultern kleiner Verleger, die der Autor mit Schlägen traktierte und so zu schnellerem Lauf animierte.

15:11

Flaschen weggebracht, aufgeräumt, weggeschmissen, Wäsche gewaschen, gebügelt, gespült. Unterträgliche Leichtigkeit verspürt. Das Sein ist so. Man kann nichts dagegen tun. Es ist zum Verzweifeln, aber wir verzweifeln nicht.

Fuck (bisschen albern, ich weiß)

Di 23.10.07   13:47

Und nun stellen Sie sich das vor: ich habe einen Auftrag.
Ja. Es ist nur ein kleiner Auftrag, aber es ist ein Auftrag.
Man hat mich angerufen. Man hat mich angerufen, weil man sich an die Qualität meiner Arbeit erinnerte. Man hatte noch eine Telefonnummer.

Man will eine Geschichte von mir. 3500 Zeichen.
Für ein renommiertes Magazin für Kinder, das demnächst in die Kioske kommt.
Hört sich gut an, oder?
Das Problem: ich muss mir einen Preis ausdenken für die Geschichte.
Einen Preis. Einen realistischen Preis.
Aber das kriege ich hin.

PS. Und die Geschichte ist fast schon fertig. Zumindest im Kopf.

 

Mi 24.10.07   15:27

Er kennt mich schon lange. Er hatte mich 1978 gesehen, als wir noch in der Maximilianstraße wohnten. Ihm war eine Talking Heads Platte aufgefallen, die ich unterm Arm trug. Er hatte von den Talking Heads gehört, aber noch keine Platte gesehen. Cool, hatte er, würde man heute sagen, gedacht.

Aber mir war er damals nicht aufgefallen.

Erst fünfundzwanzig Jahre später waren wir ins Gespräch gekommen.
Er, ein Mann Mittag vierzig, ernst, drahtig, der immer im Gang des Hot Jazz stand und zur Musik wippte.
Ich, gut zehn Jahre älter, hatte ihn aus der Perspektive des Trommlers wahrgenommen.
Er ist nett. Ich mag ihn. Wir sprechen nicht viel, aber das ist in Ordnung. Manchmal sitzen wir am selben Tisch.

Gestern stand er eine Weile in der Nähe des Eingangs und wartete auf jemand.
Irgendwann war eine Frau aufgetaucht und die beiden hatten sich an den großen Tisch gesetzt.
Er vorn, sie ein wenig versetzt schräg hinter ihm.
Sie die verhuschte Type mit Kopftuch, die bei der Musik die Augen schließt und mit dem Kopf hin und her wiegt. Er trinkt Schwarzbier. Er hat Kunst studiert und fährt Taxi.
Die beiden sprechen kaum. Sie sind vollauf mit Zuhören beschäftigt.

Was sie wohl für ein Leben führen, denke ich.
Was ich wohl für ein Leben führe, denken sie.
Und so denkt jeder sich seinen Teil, das Leben lang lebt man ein virtuelles Leben in den Köpfen anderer und erfährt in den seltensten Fällen davon.

 

Do 25.10.07   16:26

Zwei Tage damit verbracht, erst eine, dann noch Geschichte zu einer Illustration zu schreiben, die mir vorgestern zugeschickt wurde: ein Drache. Eine Parodie sollte es werden. Die Parodie einer Drachengeschichte.

Hmm?

Die erste ist im Rennen und ich warte gespannt auf eine Entscheidung.
Die zweite, ich glaube, die bessere, werde ich anbieten, wenn über die erste eine Entscheidung gefällt worden ist.

Außerdem letzte Korrekturen an meinem Sackgasse 13 Hörbuch gemacht, viel Arbeit, denn ich hatte die Aufnahmen, die Carsten und ich vor drei oder vier Jahren in seinem damaligen Probenraum gemacht hatten, nur als MP3, musste sie also in WAV-Dateien umrechnen und jeder Datei ein von Carsten komponiertes Intro bzw. Outro hinzumischen.

Zum Glück kenne ich mein Nuendo mittlerweile, die Arbeit mit diesem Programm macht Spaß und jedesmal, wenn ich eine Datei schneiden muss, um einen Versprecher zu beseitigen, stelle ich mir vor, wie das noch vor fünfzehn Jahre gewesen wäre: punktgenaues Schneiden von Tonbändern, Zusammenkleben, hoffen, dass er nicht klickte, denn nochmaliges Schneiden und Kleben brächte zusätzlich Probleme.

Mit Nuendo ist das alles kein Problem.
Man probiert aus, wenn es nicht passt, kann man alle Arbeitsschritte rückgängig machen und noch einmal von vorn beginnen, bis alles so ist, wie man es haben will.

Jetzt gibt es drei CD's mit der Sackgasse 13, über drei Stunden Text.

Voila, ein Hörbuch.
Informiere mich, wo die Rechte liegen, und biete es an.

 

Fr 26.10.07   10:54

Und heute?
Heute schreibe ich eine Kurzgeschichte für den mdr-Literaturpreis.
5000 Euro sind ausgelobt.

 

Sa 27.10.07   16:54

schlapp und schwach, liege flach...

 

So 28.10.07   15:04

Suche Gründungsmitglieder für: "Wer stopft Mario Barth die Berliner Schnauze eV."

 

Mo 29.10.07   8:59

Vor fünf oder sechs Jahren waren die auf Parkplätzen großer Einkaufszentren und Baumärkten stattfindenden Flohmärkte fest in osteuropäischer Hand.

Heute sieht das anders aus.

Am Nordende des Baumarkt-Parkplatzes aufgereiht die albanischen Sperrmüllplünderer, die man auf Mofas mit selbstgebauten Anhängern durch die Stadtviertel fahren sieht. Wer das, was sie anbieten, kauft, weiß ich nicht, aber irgendjemand wird es tun, sonst stünden sie nicht da, wo sie stehen. Schließlich müssen sie leben und werden nicht künstlich am leben erhalten, wie z.B. der Schriftsteller M., der, wenn er nicht eingebunden wäre in seine Familie, längst untergegangen wäre.

Inder und Pakistani haben sich auf Billigmode spezialisiert.
Was mir auffällt, sind Festtagsbekleidungen für Kinder. Auffällige Anzüge für Fünfjährige: weiß, mit Silberfäden durchwirkt, schwarz, taubenblau mit feinen weißen Streifen, rauschende Ballkleider für kleine Mädchen, bordeauxrot, mit ausgreifenden Tüllkrägen, Boleros, ich fass es nicht. Dazu Billigschuhe ab 5 Euro.

Als ich Kind war, also Kind in den Fünfzigern, wurde ich auch herausgeputzt, wenn ein Familienfest stattfand.

Offensichtlich gibt es ein Zeitloch zwischen den Kulturen.
Während sich das Eingeborenen-Kind der Tortur des Verkleidens kaum noch unterwerfen muss, muss das Migrantenkind dies sehr wohl.

Türken und Araber verkaufen CD-Rohlinge, Computermäuse, billigste Webcams etc.
Sie haben Avis Sprinter gemietet, die bis unter die Decke vollgepackt sind mit ihren Waren, man kann also darauf schließen, dass ihr Geschäft läuft.

Türken und Araber verkaufen aber auch , Haargel, Shampoo und Toilettenartikel, drei oder vier Stände gibt es auf diesem Markt, deren Angebot sich kaum voneinander unterscheidet und natürlich frage ich mich, woher kriegen die ihre Ware und wieso verkaufen sie drei Flaschen Markenshampoo so weit unter Ladenpreis?

Türken und Araber verkaufen außerdem Obst und Gemüse, und machen offensichtlich die besten Geschäfte aller anwesenden Händler.

Dazwischen hier und da ein älteres deutsches Ehepaar mit typischem Trödel. Keine Profis.
Türkische Imbissstände. Russisches Lebensmittel. Russische Kuchen in grellen Farben. Russische Wurstwaren. Russische CD's und DVD's.
Kein Wunder, dass Modern Talking big in Russland waren.

Keine Afrikaner, bis auf zwei, drei Männer mit weißen Frauen, aber die sind Schaulustige wie wir.
Woraus ich schließe, dass die gesellschaftlichen Schichten, deren Restkaufkraft hier abgeschöpft wird, wenig Interesse an afrikanischen Waren haben. Das ist wohl eher etwas für die Multikultis.

12:19

Drei Grundschüler kommen die Straße hinab.
Ich höre sie schon von weitem.
Sie singen. Sie singen so laut sie können.
Die immer wiederkehrende Zeile lautet: Familie Arschfick, Familie Arschfick.

Kulturpessimisten werden jetzt die Hände überm Kopf zusammenschlagen und sagen, sie hätten es schon immer gewusst und ich gebe zu, Grundschüler so etwas singen zu hören, tut weh.

Ich glaube aber nicht, dass sie wirklich wissen, was sie da singen.
Ich glaube, sie wissen nur, dass man so etwas nicht "sagt" und deshalb sagen sie es.

Ich glaube auch, dass es wichtig ist, Tabus zu brechen.
Das gehört zum Großwerden. Es gehört dazu wie die Grausamkeiten, die Pöbeleien, die Verunglimpfungen.
Man immunisiert sich, indem man sich in kleinen Dosen damit infiziert.

Lebensnähe heißt anzuerkennen, dass die Welt ist, wie sie ist (grausam, gemein, wundervoll, etc. pp.), Lebensferne hieße, alle Grausamkeit auszuklammern, und das, glaube ich, wäre wirklich gefährlich.

Der angelsächsische Sprachraum ist voll von solch sprachlichen Extremen.
Motherfucker.Motherfucking asshole. Fuck. Fuck you. Suck my dick. Cocksucker, Bitch, Whore, Son of a bitch ....

Da es ständig gebraucht wird, nutzt es ab und wird seiner Bedeutung beraubt.
Niemand denkt sie mit, wenn er so etwas sagt, aber es sagt es, weil er weiß, dass es die denkbar schlimmste Verunglimpfung ist, die er ausstoßen kann.

Ich habe in anderem Zusammehang schon einmal davon gesprochen.
Gegen die Flüche im Simplicius Simplizissimus etwa sind die heutigen Kraftausdrücke fast niedlich.
Die biblischen Flüche, noch heute im arabischen und türkischen Sprachgebrauch, sind so deftig, dass man es kaum glauben mag.

Aber sie haben eine Funktion.

Man muss sie als Teil der Sozialisation begreifen, als Gegenschreck gegen die wirklichen, die tätlichen Grausamkeiten, die auch Grundschülern nicht verborgen bleiben, denn sie sehen fern, sie hören Radio, sie verstehen nicht alles, aber da sie Menschen sind, ahnen sie, was da vor sich geht.

Deshalb ist wohl am Besten, man reagiert gelassen, wenn man so etwas hört, selbst, wenn man, wie ich, zusammenzuckt.

17:24

Die Geschichte, von der ich sprach, ist gekauft und wird im Bunten Hund erscheinen, eine Zeitschrift, die Beltz & Gelberg herausgibt. Ja!!!!!!!

 

Di 30.10.07   7:12

Wie sagte Sepp seinerzeit? Vor der Lesung ist nach der Lesung!
Und was sagt Herr M.? Ich mache jeden Tag und zwar in jeder Hinsicht immer mehr Fortschritte.
Also dann, liebe Kinder, hier kommt der Trauma-Mann

14:22

Schlafe immer noch schlecht vor einer Lesung. Hab das jetzt schon tausendmal gemacht, trotzdem, die Muffe bleibt. Glücklicherweise unbegründet. Ich weiß noch wie es geht, sie hören mir noch zu, sie lachen, wenn ich will, dass sie lachen, sie folgen meiner Geschichte, sie gruseln sich, sie stellen Vermutungen an, ich frage, sie sagen dies und das, dann lese ich weiter, aber wie immer, wenn Schüler ihren angestammten Ort verlassen und wie heute in eine Stadtbibliothek kommen, muss irgendwann einer pissen und die anderen dann auch.

Eine merkwürdige Faszination scheint von den Toiletten in unbekannten Gebäuden auszugehen.
Pfiff nach drei Minuten Lesung einen mit eingebildetem Harndrang zurück, nach zwanzig Minuten jedoch gab ich ihnen fünf Minuten Pissfrei und Zack waren fast alle weg.

Danach noch ein bisschen aus Der verfluchte Fluss gelesen, ein paar Lieder mit ihnen gesungen, dann war's schon vorbei mit der ersten Lesung und die zweite Gruppe stand vor der Tür. Die hatten keinen Harndrang, denen las ich aus Voll die Meise, und ich darf sagen, es war gut.

Wundervoll war die Rückfahrt quer durch das Naturschutzgebiet Hohe Mark, Mischwald, hier und da von Kyrill aufgemischt, der, glaube ich, maskulin war, denn eine Wirbelwindin gibt es doch nicht, oder, nur Winde, Stürme, Zyklone etc., stimmt's?

Bog von den Hauptstraßen ab und orientierte mich nach Himmelrichtungen, was mich schließlich nach Lavesum, quer durch den Merfelder Bruch, über Limbergen und Karthause (nie vorher gehört, dabei habe ich vier Jahr keine fünf Kilometer davon entfernt gewohnt) nach Nottuln, über die Baumberge nach Hause brachte.

Zuhause ist schön.

Jetzt ruhe ich mich aus und freue mich diebisch, dass meine Geschichte im Bunten Hund erscheint, dass ich flotte Euros eingelesen habe, dass die Hörbuchrechte der Sackgasse 13 wieder bei mir liegen, und ich den Roman also anbieten kann.

Auf jeden Fall werde ich es versuchen.

Sonne scheint, wir haben jetzt einen Graben vorm Haus, eine kleine Brücke, die zur Haustür führt, und als ich vorhin dem Baggerfahrer zurief, ob er es nicht so einrichten könne, dass wir die Brücke abends hochziehen können, stellte er seinen Bagger ab und meinte, keine schlechte Idee.

Wünsche einen schönen Resttag.
Liege auf dem Sofa, berauscht und still vergnügt, eben wie man sich fühlt, wenn man fühlt, dass man etwas richtig gemacht hat.

Und heil nach Hause bin ich auch wieder gekommen.

15:43

Höre Knorkator und bin begeistert.
Soll ich mir das T-Shirt kaufen?


17:45

Zum Abend noch schnell eine neue Nuendo-Frickelei: Das Gruselgedicht. (hören)

 

Mi 31.10.07   11:38

Schade.
Der direkte Link funktioniert nicht.
Nehmt daher diesen Weg zum Abschied, mit freundlichem Gruß vom Knorkator..., dort auf Fideos: Wir werden... klicken.

 

 

 

 

 

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